Alem-Katema-Verein blickt auf erfolgreiches Jahr zurück

von Catrin Guntersdorfer

Der Vorstand bleibt derselbe, das Vereinsvermögen auch – sonst tut sich aber recht viel. Das ist, kurz zusammengefasst die Botschaft, die Anton Stephan und Alexander Bestle, Vorsitzende des Vereins,  bei der Mitgliederversammlung des „Alem-Katema-Vereins“ aussenden konnten. Auch wenn noch nicht mit dem Bau des 3. Kindergartens in der Partnergemeinde begonnen werden konnten, liegt eines der ereignisreichsten Jahre hinter dem Verein. Das liegt vor allem an dem Projekt NAKOPA zwischen der Gemeinde Vaterstetten und der Stadt Alem Katema, bei dem der Verein als Kooperationspartner fungiert.

Im Rahmen von „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ organisiert der Verein an der Berufsschule in Alem Katema vor allem Workshops, um Schüler den Weg ins Unternehmertum zu erleichtern. Darüber hinaus auch Kurse, die in einzelnen Fachbereichen neues Wissen und Methoden vermitteln. 2017 stand hier der Studiengang „ICT“ (Information Communication Technology) und der Aufbau eines Internet-Cafés im Fokus.

Insgesamt waren im vergangene Jahr drei Mal Mitglieder des Vereins in der äthiopischen Partnerstadt. Zuletzt 16 Personen im Oktober/November 2017, die Computerkurse und Business-Coachings gaben, aber auch außerhalb des NAKOPA-Projekts tätig waren: Mit Foto- und Radio-Workshops oder mit Recherchen zu anderen Projekten wie dem Bau des 3. Kindergartens.

Dabei entstand auch der Film „Entwicklung erleben – unsere Reise nach Alem Katema“ vom VaterstettenFM-Team Leon Öttl und Thibaut Krause. Nach der letzten Mitgliederversammlung wurde auch diese Video-Dokumentation gezeigt – dazu gab es im Fraktionszimmer ein äthiopisches Buffet. Auch Nicht-Mitglieder erfreuten sich hier am äthiopischen Fladenbrot Injera und Spezialitäten wie Doro Wot oder Misir Wot. Die äthiopischen Vereinsmitglieder Sara Bekele und Elsa Asrat hatten gekocht, Tewodros Abate und Girmay Mehari machten den Service. Das Essen kam bei den über 50 Gästen so gut an, dass es bestimmt bei der nächsten Mitgliederversammlung im Januar 2019 wieder stattfinden wird.

Diese Versammlung im 25. Jubiläumsjahr wird dann auch wieder mit Neuwahlen sein, die alle zwei Jahre gemacht werden müssen. Bis dahin soll das Vereinsvermögen weiterhin knapp über 100.000 Euro betragen, wie auch schon zu Beginn des Jahres 2017. Außer es kann noch in diesem Jahr mit dem Bau des von der dortigen Bevölkerung lang ersehnten 3. Kindergarten begonnen werden. Ein konkreter Entwurf des Vaterstettener Architekten Ralph Maurer, der die Reisegruppe im November begleitete, liegt bereits vor. Derzeit werden die Umsetzung und die Kosten diskutiert. Es ist geplant, dass zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins die Stadt Alem Katema eine wichtige Rolle beim Bau übernehmen soll. Kritisch könnte es jedoch immer noch bei den Kosten werden. Auch wenn sich der Bau bereits verzögert hat, verspricht der Vorsitzender Anton Stephan jedoch: „Wir werden erst mit dem Bau beginnen, wenn die Finanzierung zu 100% gesichert ist.“ Um das zu erreichen könnte die Umsetzung auch in mehreren Abschnitten geschehen.

Die Finanzierung des Projekts NAKOPA ist indes komplett gesichert. 90 Prozent der fast 200.000 Euro für die dreijährige Maßnahme kommen vom Bund als Zuschussgeber, 10 Prozent von der Gemeinde als Träger und Projektverantwortlichem. Ein großer Teil der Konzeption, Planung, Organisation und der Durchführung wird jedoch vom Verein übernommen. Vereins-Initiator und Altbürgermeister Peter Dingler honorierte das mit lobenden Worten: „Was hier für eine Arbeit im Ehrenamt geleistet wird ist schon einzigartig und sucht in ganz Deutschland seines Gleichen.“ Die Wirkung der Maßnahmen konnte bei der Mitgliederversammlung in eindrucksvollen Fotos und einem ganzen Film belegt werden.

Der Verein kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. (Foto: Partnerschaft mit Alem Katema e.V.)
Nach der Versammlung erwartete die Mitglieder, aber auch Gäste ein äthiopisches Buffet. (Foto: Partnerschaft mit Alem Katema e.V.)