93 km Wallfahren am Pfingstwochenende

von edithreithmann

Drei Tage marschierten die gläubigen Christen von der Baldhamer Kirche Maria Königin zur Heiligen Madonna in Altötting. Insgesamt sind fast 5.000 Pilger an Pfingsten unterwegs.

Es ging sehr früh los am vergangenen Wochenende für die Wallfahrer, denn auf eine Pfingstfußwallfahrt zu gehen ist für die Gruppe aus Aichach-Friedberg und aus Dachau Tradition und Glaubenspflicht. Und sie reisten nach Baldham zum Start ihrer Pilgerschaft. In Maria Königin in Baldham gab es sehr früh um 6.45 Uhr eine eigens für die Wallfahrt organisierte Messe mit dem Pallottinerpater Alexander Holzbach und danach ging es los. Dieses Jahr ist es ein Jubiläummarsch: zum 60sten Mal. Insgesamt sind in diesem Jahr 650 Personen aller Altersstufen mitgepilgert und sie haben ein gemeinsames Ziel: Altötting. Das Motto des diesjährigen Pilgermarsches war “Gib Frieden, Herr dem Menschen, den du geschaffen.”

Die Historie

Nach dem Vorbild der Bayerischen Herzöge und Kurfürsten, aber auch so mancher Münchner, die der Gottessmutter ein Versprechen gegeben hatten, machten sich im August 1957 zwölf Personen unter der Leitung von Pfarrer Karl Maria Harrer zu Fuß auf den Weg mit dem Anliegen „Für ein neues München“. Ein achtzig Pfund schweres Eisenkreuz wurde eigens für den Marsch gefertigt und es wird heute noch mitgeführt. In den folgenden Jahren verdoppelte sich jeweils die Zahl der Teilnehmer. Mit der wachsenden Pilgerzahl mussten die Menschen in drei Gruppen aufgeteilt werden. So sind es mittlerweile tausende von Pilger, die am Pfingstmontag mit Kreuzen und Fahnen im Gnadenort einziehen.

Ankommen in Altötting – Ein Erlebnis

Die Gruppe 3 ist in Baldham gestartet und kommt in Altötting an (Foto: Ernst Treml)
Die Gruppe 3 ist in Baldham gestartet und kommt in Altötting an (Foto: Ernst Treml)

Die Gruppe aus dem Schwäbischen und aus Dachau geht nach dem Start in Baldham am ersten Tag über 12 Stunden bis Wasserburg. Dort wird übernachtet. Am zweiten Tag ist die Etappe bis Garching an der Alz. Und der dritte Tag führt über Heiligenstadt weiter an den Zielort. Dort, in Heiligenstadt, treffen weitere drei Pilgergruppen aus Heimstetten, Rosenheim und Freising dazu, dann sind es insgesamt fast 5.000 Menschen. Die ankommenden Pilger werden von der örtlichen Feuerwehr herzlich empfangen und gemeinsam wird zur finalen Station Altötting gezogen. Ein festlicher Gottesdienst mit dem Einzug in die Basilika bildet den Abschluss der Wallfahrt. Die Pilger feierten mit Weihbischof Bernhard Haßlberger von der Erzdiözese München und Freising in der Basilika St. Anna, Altötting den Festgottesdienst. Auch der apostolische Segen von Papst Franziskus anlässlich der 60jährigen Jubiläumswallfahrt wurde übermittelt.

Begleitservice

Der Zug wird von Sanitätern und von freiwilligen Fahrern begleitet. Denn wenn Pilger erschöpft sind, können sie in die begleitenden Autos sitzen. Am Anfang ist die Motivation noch groß, aber dann sind doch einige Teilnehmer dankbar, dass Begleitwagen da sind. Auch das Gepäck und die Rucksäcke können damit transportiert werden.

Das nächste Jahr wird das Motto „ Maria, die Knotenlöserin“ sein. Übrigens hat das Gemälde „Maria Knotenlöserin“, das in Augsburg in der Kirche St. Peter hängt, bereits Papst Franziskus  im Jahr 1986 anlässlich eines Studienaufenthaltes besucht. Es werden wieder viele Gläubige in 2017 zum Pfingstpilgern erwartet, auch zum Start in Baldham.