Die der Vaterstettener Pfadfinderstamm “Barrakuda” feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Mit einem vielfältigen Programm für Alt und Jung sind alle Bürgerinnen und Bürger am 16. September eingeladen, am Pfadfindertheim in der Gluckstraße 33 das Jubiläum mitzufeiern.
Veraltete Klischees
Pfadfinder zelten, singen Lieder am Lagerfeuer, vollbringen jeden Tag eine gute Tat und verkaufen Kekse. Soweit das gängige Klischeebild, das über Pfadfindergruppen vorherrscht.
Wieviel dieser Vorurteile treffen auf den Vaterstettener Pfadfinderstamm Barrakuda nicht zu, wie Malte Marziniak (20) einer der Leiter, versichert. „Es gibt tatsächlich immer noch Menschen, die uns nach Keksen fragen,
wenn wir mit unseren Halstüchern irgendwo auftauchen“, amüsiert sich Malte, der über seine Mutter zu den Pfadfindern fand. „Den Keksverkauf gibt es aber tatsächlich nur so in Amerika. Wir sind kurz gesagt eine Jugendbewegung, die sich für Demokratie einsetzt.“ Und was Demokratie bedeutet, lernen die Mitglieder der Gruppe von klein auf. „Jedes Jahr wird bei uns die Stammesleitung gewählt und auch unsere Ämter müssen neu besetzt werden. Da sind die Kleinsten schon bei der Wahl dabei. Für das Volksbegehren „Vote 16“, das aktuell in Bayern läuft setzen wir uns ebenfalls ein.“
Freunde weltweit
Auch wie wichtig es ist, frühzeitig Verantwortung zu übernehmen, versuchen die Barrakudas, die derzeit rund 150 Mitglieder zählen, ihrem Nachwuchs zu vermitteln, der ausreichend vorhanden ist. „Wir machen alle zwei Jahre eine neue Gruppe für Kinder ab etwa sechs Jahren auf. Nach unserem Motto ‘Jugend führt Jugend’ kann man dann mit 14 Jahren, so wie ich damals auch, Gruppenleiter werden.“
Einmal die Woche treffen sich die Gruppen am Pfadfinderheim, gehen raus in die Natur, basteln, kochen oder planen gemeinsam unterschiedlichste Aktionen. „Und wir sind viel unterwegs“, erzählt der 20-Jährige begeistert, der eben von einem einwöchigen Segeltrip aus Holland zurückgekehrt ist. „Als Pfadfinder hat man wirklich überall Freunde. Wenn ich in irgendeiner Stadt schlafen will, finde ich immer bei einem Pfadfinder einen Platz.“
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Ob Schweden, Estland, Österreich oder Frankreich. Malte ist mit den Barrakudas schon viel herumgekommen. Die bleibendste Erinnerung war für ihn jedoch der Tripp nach Israel. „Das war wirklich eine Reise in eine andere Welt. Krass, die Pfadfinder aus einer völlig anderen Kultur kennenzulernen, die dann alle mit 18 das Pfadfinderleben verlassen und zum Militär gehen.“ Trotz enormer Unterschiede weisen alle Pfadfinderkulturen weltweit gemeinsame Merkmale auf, wie beispielsweise das Tragen eines Halstuches oder das Aufteilen der Jugendlichen in verschiedene Altersstufen. Durch kulturelle Einflüsse hat jedes Land aber auch eigenen Traditionen, wie eben in Amerika den Kekse-Verkauf. Somit findet sich dann doch ein Fünkchen Wahrheit in einem der Pfadfinder-Klischees. Am Samstag, 16. September, feiern die Vaterstettener Barrakudas am Pfadfinderheim in der Gluckstraße 33 ab 13 Uhr bis spät in die Nacht ihren 50. Geburtstag.Weitere Infos unter • www.barrakuda.de/jubilaeum