Einstimmig hat der Gemeinderat in der gestrigen Sitzung den Beitritt zur Energievision für den Landkreis München beschlossen. Schließlich tut Haar schon sehr viel in diesem Thema. Trotzdem ging der Abstimmung eine interessante Diskussion voraus.
Für die Umwelt kann man nie genug tun – das steht fest. Bereits im Januar hat der Kreistag einstimmig die “Energievision für den Landkreis München” beschlossen. Im Dezember 2016 sind neueste Erkenntnisse in die Energievision 2.0 eingearbeitet worden. Dazu soll unter anderem eine Kompetenzstelle für Energie und Klimaschutz geschaffen, die Umweltbildung für Kinder und Jugendliche gefördert, eine E-Mobiliätsoffensive gestartet werden und viel Beratung und Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger, der Unternehmen und Kommunen erfolgen. Ab 2017 soll in 3 Jahresschritten geprüft und fortgeschrieben werden, denn bis 2030 will die Initative die pro-Kopf-Emmission im Landkreis München um mehr als die Hälfte, um 54% (also von 13 t CO2 auf 6 t CO2) reduzieren. Ein löbliches Ziel.
Bürgermeisterin Gabriele Müller listete bei der Gemeinderatssitzung (25.Juli) auf, was ihre Gemeinde bereits alles zu diesem Thema realisiert hat:
- Installierte Photovoltaikanlagen auf vielen öffentlichen Gebäuden
- die Gemeindewerke verwenden Ökostrom aus einem Windpark
- die CO2 Analysen werden regelmäßig durchgeführt
- die Strassenbeleuchtung wird auf LED umgerüstet
- die Kita in der Dianastraße ist ein Passivhaus
- Thermographie ist als Beratung für die Bürger verfügbar
- es werden zertifizierte Umweltschulen umgesetzt
- e-Mobilität ist im Rathaus und im Bauhof eingerichtet
- beim Stadtradeln wird regelmäßig teilgenommen
- die Bushaltestellen werden Schritt für Schritt auf behindertengerecht umgerüstet
- eine Ladestation für e-cars ist vor dem Rathaus geplant
- ebenso wie eine e-Bikestation vor dem Seniorenclub
Dennoch ermahnte die Rathauschefin, dass weitere Ziele verfolgt werden sollen. Auch SPD-Kollege Alexander Zill ergänzte: “es ist bei weitem mehr möglich als formuliert ist”. Viel zu wenig getan wurde bisher in den Augen von Bündnis 90/die Grünen. So formulierte Mike Seckinger: “Wir werden natürlich der Erklärung zustimmen. Trotzdem müsste noch konsequenter agiert werden. Wir sind sehr froh, dass das Vorhaben nicht parteipolitisch zugeordnet ist”. Dazu antwortet Dietrich Keymer von der CSU: “Wir sind optimistischer als die anderen Fraktionen”. Und wiederum Antonius van Lier von den Freien Wählern antwortet: “Ich bin nicht sehr optimistisch. Von der Liste der Prioritäten bin ich enttäuscht. Vielleicht kommt ja noch eine bessere Liste”
Tatsache ist, da sind sich alle einig, in der Gemeinde Haar ist bereits viel passiert, aber es gibt noch viel zu tun. Mit der einstimmigen Zustimmung zu der Erklärung im Gemeinderat ist hoffentlich der nächste Schritt getan. Denn, so steht es auch in der gemeinsamen Erklärung, es sollen die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten, die Wirtschaftskraft gestärkt und die hohe Lebensqualität im Landkreis, also auch in Haar gesichert werden.