Mit drei neuen Frauen wird die Haarer Sicherheitswacht auf acht Personen aufgestockt. Erkennbar sind sie durch die gelbe Armbinde und blaue Jacken mit Reflektoren, jeweils mit der Aufschrift „Sicherheitswacht“. Ihre Einsatzgebiete sind vor allem der Bahnhof, das Ortszentrum, die Siedlung am Jagdfeld sowie Neu-Eglfing und Unter-Haar und je nach Vorkommnissen festgelegte Bereiche der PI 27.
Die Idee der Sicherheitswacht stammt aus 1994, als der Bayerische Landtag ein Pilotprojekt „Bayerische Sicherheitswacht“ ins Leben rief. Seit 31.12.1996 existiert das Sicherheitswachtgesetz und damit die rechtliche Grundlage für den Einsatz dieser ehrenamtlichen Bürger. Ihre primäre Aufgabe ist es, den Vandalismus und der Straßenkriminalität entgegenzuwirken, aber auch in Notsituationen Bürger zur Seite zu stehen und vorbeugend und deeskalierend tätig zu werden. „Ich bin sehr froh, dass die Haarer Sicherheitswacht-Gruppe nun mit acht Leuten voll besetzt ist“, freut sich Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller. Besonders, weil sie erst kürzlich erleben durfte, wie einfühlsam und kompetent die Menschen, die in Haar Streife gehen, mit den Bürgern umgehen: Sie war zufällig dabei, als eine ältere verwirrte Dame von der Sicherheitswacht angesprochen und betreut wurde.
Wer ist geeignet für die Sicherheitswacht?
Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft sollen die Sicherheitswachtler haben, einen guten Ruf und Kenntnisse über ihr Einsatzrevier. Die drei neuen Damen in Haar bringen Ortskenntnisse und Erfahrung im Thema Sicherheit mit: Dimitra Malapetsa wohnte lange in Haar bevor sie in die Nachbargemeinde Vaterstetten umgezogen ist. Über eine Freundin, die bei der Polizei arbeitet, kam sie nun auch zu den „Gesetzeshütern“. Marika Sölch kommt aus Grafing und arbeitet in einem Sicherheitsdienst beim Empfang. Und Sonja Mangstl schließlich ist Polizeiangestellte und will in der Sicherheitswacht als Bindeglied zwischen Bürger und Polizei fungieren.
Ein Muss: 40 Unterrichtseinheiten
Bevor die drei Neuen ihren gemeinnützigen Dienst antreten dürfen, mussten sie durch ein Auswahlverfahren der Polizei, und in einer 40-stündigen Schulung haben sie die wichtigsten rechtlichen und psychologischen Grundlagen gelernt. Der Unterricht fand abends und am Wochenende statt.
Möglichst gemeinsam unterwegs
Auf ihren ersten Rundgängen werden die Sicherheitswachtler von erfahrenen Kontaktbeamten unterstützt, und auch später sind sie meist zu zweit unterwegs. Start und Zielpunkt der rund dreistündigen Streife ist jeweils die PI 27 in der Rechnerstraße. Zur Ausrüstung gehören Handy, Tierabwehrspray, Latexhandschuhe, Spritzenbehälter, Taschenlampe, Notizbuch und eine kleines Erste-Hilfe-Set sowie ein Ortsplan. Im Ernstfall dürfen die Polizei-Helfer laut Gesetz zur Abwehr von Gefahren Personen befragen, diese hierzu anhalten, deren Identität feststellen oder auch einen Platzverweis aussprechen. Bei Gesetzesverstößen jedoch müssen hauptamtliche Polizeibeamten gerufen werden.
Entlastung für die Polizei PI 27
Mit den in Haar untergebrachten Flüchtlingen hat es für die Sicherheitswacht bislang noch keinen einzigen Vorfall gegeben. „Überhaupt sei der Dienst eine echte Entlastung“, bestätigt Karl-Heinz Schilling, der Leiter der PI 27 – „weil die Uniformierten ja nicht überall sein können“. Für die geht es von Einsatz zu Einsatz in den von ihnen betreuten fünf Gemeinden. „Da kommt Präventives oft zu kurz“, sagt Schilling.
Weitere Suche nach Ehrenamtlichen
Mit 8 Personen ist das Maximum für die Sicherheitswacht im Moment erreicht, aber Interessenten können sich gerne bewerben, denn zum 1.Februar wird eine Stelle frei. Weitere Informationen: Polizeiinspektion 27, Rechnerstraße 11, 85540 Haar, Telefon 089-462305-0