Neujahrsempfang mit Georg Reitsberger

von Catrin Guntersdorfer

Seinen letzten Neujahrsempfang der Gemeinde Vaterstetten hielt am vergangenen Freitag (10.01.) der scheidende Bürgermeister Georg Reitsberger im Festsaal des “Carecon-Seniorenparks” ab. Denn in knapp vier Monaten, am 30. April, geht seine 6 ½ jährige Amtszeit zu Ende.“Altersbedingt konnte ich mich nicht nochmal zur Wahl stellen, doch es gibt schon fünf Bewerber, die mit den Hufen scharren!”, betonte der orts- und heimatverbundene Bürgermeister, der sein Amt “gerne geführt hat und stets darauf bedacht war, es mit Würde und Verantwortung auszufüllen.” Neben den angesprochenen fünf Kandidaten, die bei der Kommunalwahl im Frühjahr um die Nachfolge von Reistberger antreten werden, waren auch viele Gemeinderatskandidaten beim Neujahrsempfang anzutreffen, ebenso wie Ehrenamtsvertreter der ortsansässigen Einrichtungen und Vereine, deren Engagement und Einsatz der Bürgermeister lobend hervorhob. Zum Abschluss seiner letzten Rede fand der scheidende Bürgermeister auch mahnende Worte und gab seinen Nachfolgern mit auf den Weg: “Wenn wir uns auch einer Entwicklung nicht verschließen können, so muss unser Auftrag heißen: Bauen und bewahren mit Augenmaß und Vernunft!”

Sein Amtsantritt im Herbst 2013 sei für ihn eine große Herausforderung gewesen, die er aber gerne angenommen habe. Als besonders prägend empfand er in seiner Amtszeit als Bürgermeister in baulicher Sicht die Entstehung des neue Gewerbegebiet Parsdorf II, sowie der Bau der modernen Grund- und Mittelschule mit neuem Schwimmbad und einer Dreifachturnhalle. “Sehr deutlich war im gesamten Gemeindegebiet die Nachverdichtung in Siedlungsbereichen zu spüren. Wegen explodierender Grundstückspreise müssen wir enger zusammenrücken. Dort wo ein idyllisches Spitzdachhäusl verschwindet, nutzt man für Neubauten das optimale Baurecht. Zugeparkte Straßen und massiver Quellverkehr aus den Wohngebieten sind unverkennbare Folgen davon und erzeugen Verkehrsprobleme, für die man auch in Zukunft nach Lösungen suchen muss”, bedauert Reitsberger. Er mahnt: “Gönnen wir unseren Kindern und Enkeln bitte noch den Hauch einer Gartenstadt und eine freie Sicht über steinige Äcker und das Erlebnis unserer waldreichen Gegend.“

Reitberger freut sich darüber, dass der Landkreis Ebersberg zu den wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands gehört, betonte in seiner Rede aber auch, dass eine Vielzahl von Vorschriften, Gesetzesregelungen und Verfahrensschritten eine Planung und deren Umsetzung sehr aufwändig und schwierig gestalten. “Die Aussage „Ich mache nichts ohne meinen Anwalt“ musste ich in meiner Amtszeit häufig genug hören. Wir sind eine anspruchsvolle Gemeinde geworden!” Vaterstetten, die Gemeinde der Wohlhabenden, der Besserverdienenden, wie es landläufig heiße, sei ausgestattet mit allen Einrichtungen, die die Kommune attraktiv und lebenswert machen.
“Ihr meine lieben Gäste seid das Salz in der Suppe einer lebendigen Gemeinde. Ich habe Euch heute nicht zur Darstellung vielfältiger Probleme eingeladen, sondern zum Dankeschön sagen für Euer Engagement in unserer Gemeinde, zum Kennenlernen und zum Gespräch miteinander!”, beendete Reitsberger seine Rede. “Zum Schluss darf ich sagen, ich bin stolz auf unsere lebendige Gemeinde, die beileibe keine Schlafgemeinde ist. Dass nicht bloß geschlafen wird, beweist allein schon die zunehmende Gebärfreudigkeit, die unsere Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen immer wieder vor neue Herausforderungen stellt!” Dazu trägt auch Reitsbergers Sohn Quirin bei, der den scheidenden Bürgermeister im Frühsommer zum Opa macht und so dürfte im Hause Reitsberger auch nach der Amtsniederlegung keine Langeweile aufkommen.

Für ihre Dienstjubiläen bei der freiwilligen Feuerwehr wurden Robert Hebler (40 Jahre), Lorenz Vodermair (40 Jahre) sowie Reinhold Resch (25 Jahre) geehrt. (Foto: Leon Öttl)

 

Am 15. März stehen die Neuwahlen an. Hier sieht Reitsberger für ein gutes Miteinander als oberste Priorität gegenseitiger Respekt, Achtung und Gemeinsinn, der besonders in einer egoistisch werdenden Zeit nicht verloren gehen dürfe. Mit dieser Bitte verabschiedete sich der Politiker unter dem Applaus der Anwesenden von der Bühne und lud alle zu einem unterhaltsamen Rahmenprogramm mit Showeinlagen ein.

 

 

 

 

Die Schulband des Humboldt-Gymnasiums in Aktion. (Foto: b304)

 

Musikalisch wurde der Neujahrsempfang von der Musikschule Vaterstetten umrahmt. Das Streicherensemble „Con Brio“ mit seinen jungen Musikern begeisterte das Publikum ebenso, wie die Band des Humboldt-Gymnasiums Vaterstettenden. Und auch zwei junge Tanzpaare sorgten für tosenden Beifall: Obwohl beide erst zehn Jahre alt sind, zeigten Egle Rupeikyte und ihr Tanzpartner Nils Traulsen Standardtänze und lateinamerikanische Tänze in einer Form, von der manch Erwachsener nur träumen kann. Auch der 15-jährige Tim Traulsen und seine Tanzpartnerin Annalena Karaman (13),  die bayerische Vizemeister in der Kategorie Standardtänze sind, bewiesen ihr Können und ernteten großen Applaus für ihre Darbietung.