Erst kürzlich wurde der Vaterstettener Wochenmarkt auf Antrag der Grünen auf den Kichvorplatz verlegt. Doch die Geschäfte laufen nicht so, wie geplant: Die Händler würden gerne wieder zurück auf den alten Platz in der Wendelsteinstraße. Der Hauptausschuss setzte ein klares Signal: Am Beschluss wird nicht gerüttelt. Der Wochenmarkt soll auf dem Kirchvorplatz bleiben – vorerst zumindest.
In einem Schreiben an die Gemeinde, in dem die Händler um die Rückverlegung bitten, berichten diese von einem Umsatzrückgang. Der Markt sei schlecht von der Hauptstraße aus einsehbar. Einige Standbetreiber überlegten bereits die Beendigung des Verkaufs.
Dass auch andere Gründe für den schlecht laufenden Markt sorgen könnten, erwähnte Axel Weingärtner (Grüne), der von einem Marktbesuch berichtete. Der Service sei „unterirdisch“ gewesen und die Freundlichkeit „bescheiden“. Er erwähnte, dass die Händler Eigeninitiative ergreifen könnten, etwa durch Aktionen.
Maria Wirnitzer (SPD) zeigte sich erstaunt: Im Dezember sei alles in Ordnung gewesen, nun passe plötzlich nichts mehr. Der Umsatzrückgang könne saisonal bedingt sein: „Ich bin der Meinung, das da drüben ist der perfekte Marktplatz“, im Gegensatz zur Wendelsteinstraße, wo sie auf der Straße stünden. Der Wunsch zum Umzug sei daher nicht nachvollziehbar, zumal dieser baubedingt eh in ein paar Monaten geschehen würde. Daher forderte sie, der Forderung nicht nachzugeben und erwähnte auch den deutlich einfacheren und personalsparenden Einsatz des Bauhofs.
Der Gemeindekämmerer, Markus Porombka, bemängelte, dass einige Händler den Umzug untergraben hätten, sie seien einfach am alten Standort stehen geblieben: „Man gibt dem Markt keine Chance“. Außerdem sei es schwer, sich innerhalb von drei Monaten ein seriöses Bild zu machen.
Dass der Umsatzrückgang nicht alleine dem Standort geschuldet sein dürfte, betonte Josef Schmid (CSU). Auch am besser laufenden Bauernmarkt am Reitsbergerhof gäbe es einen Umsatzrückgang, so der Landwirt, der die Zahl 30 Prozent nannte.
Miteinander reden, das befürwortet Schmids Fraktionskollegin Ilona Dreier, und auch Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU). Der sieht sich als „Freund der Marktwirtschaft“ und wolle nicht alleiniger „Totengräber des Marktes“ sein.
Einstimmig beschloss der Ausschuss, den Dezemberbeschluss zum Umzug nicht aufzuheben. Der Markt bleibt also vorerst am Kirchplatz, muss allerdings bald aufgrund von Kanalarbeiten temporär zum alten Standort umziehen. Wenn die Bauarbeiten der neuen Turnhalle mit Hort beginnen ist ein Verbleiben am Kirchplatz ebenso nicht mehr möglich.