Zensus-Jackpot: Vaterstetten spart bei den Straßen

von Leon Öttl

Manchmal kann es von Vorteil sein, nicht ganz so groß zu sein, wie man es selbst glaubt. So zählt die Gemeinde Vaterstetten laut Einwohnermeldeamt über 26.000 Einwohner. Doch der jüngst veröffentlichte, maßgebliche Zensus von 2022 hat die rosarote Brille abgenommen und enthüllt, dass Vaterstetten nur 24.250 Bewohner hat. Der Zensus ist das Fundament der amtlichen Statistik und liefert Basisdaten zu Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Wohnsituation. Nun, mag man denken, was sind schon 1.750 Einwohner mehr oder weniger? Für den gemeindlichen Haushalt bedeutet das eine ganze Menge. Denn ab 25.000 Einwohnern müsste sich Vaterstetten selbst um die Pflege und Instandhaltung der Ortsdurchfahrten kümmern – und das ist alles andere als günstig. Dank des Zensus kann sich das Rathaus nun also wieder entspannt zurücklehnen. Denn die Möschenfelder Straße und weitere über sieben Kilometer Durchfahrten bleiben nun doch weiterhin in der Verantwortung des Landkreises Ebersberg. Und auch die lästigen Parkverbote und Tempolimits bleiben dessen Sorge. Da die Volkszählung nur alle zehn Jahre stattfindet, kann sich die Gemeindeverwaltung nun noch ein ganzes Weilchen darüber amüsieren, wie eine bürokratische Formalie sogar zur Geldersparnis führt – ganz ohne eigenes Zutun.