Zecken starten früh durch

von b304

In Bayern hat es 2024 bei der von Zecken übertragbaren Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME) den stärksten Saisonstart seit der Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 gegeben. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hingewiesen. Schon heute seien 94 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte des Freistaats – auch Ebersberg und München – als Risikogebiete deklariert.

Zecken sind nicht nur in ländlichen Gebieten zu finden, sondern auch in städtischen Parks und Grünanlagen. Wegen der milden Temperaturen sind die Quälgeister inzwischen ganzjährig aktiv.
Sie können verschiedene Krankheiten auf den Menschen übertragen, insbesondere FSME und Lyme-Borreliose. FSME kann zu schweren neurologischen Erkrankungen führen, während Borreliose oft mit einer ringförmigen Rötung um die Einstichstelle beginnt und unbehandelt ebenfalls ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann.

Um das Risiko von Zeckenstichen und damit verbundenen Krankheiten zu minimieren, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

Impfung: „Die FSME ist nicht therapierbar, deshalb ist eine Impfung im Moment die einzige sichere Möglichkeit, sich davor zu schützen“, sagt Bernd Grünberg, Sprecher der Apotheker im Landkreis Ebersberg. Es sollten sich vor allem Personen impfen lassen, die in einem Risikogebiet wohnen oder vorhaben, dort Urlaub zu machen. Besonders gefährdet sind Menschen, die berufsbedingt oder in ihrer Freizeit viel in der Natur unterwegs sind, wie beispielsweise Wanderer, Radfahrer, Camper und Hundehalter.
Kleidung: Tragen Sie bei Aufenthalten in der Natur lange, helle Kleidung, um Zecken das Eindringen zu erschweren und sie leichter zu erkennen.
Körperkontrolle: Suchen Sie nach dem Aufenthalt im Freien den gesamten Körper gründlich nach Zecken ab, insbesondere warme und feuchte Körperregionen wie Achselhöhlen, Kniekehlen und den Hals.
Schutzmaßnahmen für Haustiere
Insbesondere Hunde und Freigängerkatzen, sind ebenfalls gefährdet, von Zecken befallen zu werden. Zum Schutz sollten Sie regelmäßig geeignete Zeckenschutzmittel verwenden, die vom Tierarzt empfohlen werden. Untersuchen Sie Ihr Haustier nach jedem Aufenthalt im Freien auf Zecken und entfernen Sie diese umgehend. (Falls Sie nicht wissen wie, fragen Sie Ihren Tierarzt!)

Ein weit verbreiteter Irrtum: Die Zecke lässt sich nicht von Bäumen fallen – weil sie erst gar nicht hinaufklettert. Viel lieber sitzt sie auf Grashalmen, an Buschzweigen und im Unterholz. Dort lauert sie auf potentielle Wirte, von denen sie sich im Vorbeigehen abstreifen lässt. Auch ein vorbeilaufender Jogger ist ein gefundenes Fressen.