Auch von kräftigen Regengüssen und starkem Wind haben sich die Senioren des TSV Vaterstetten nicht unterkriegen lassen und gingen am vergangenen Wochenende bei der Bayerischen Meisterschaft in Herzogenaurach an den Start. Der Lohn waren etliche Titel und Podestplatzierungen.
Ziemlich früh in der Sommersaison fand diesmal der erste Teil der Bayerischen Seniorenmeisterschaft statt. Zu den Lauf- und Sprungdisziplinen waren sechs Männer vom TSV Vaterstetten angereist. Sie bissen sich durch wechselhafte Bedingungen mit Wind und Regen durch – und mussten auch mit dadurch bedingten Wettkampfunterbrechungen zurechtkommen.
Aufgrund der Abwesenheit von Guido Müller war diesmal Albert Süß der älteste Vaterstettener Teilnehmer. In seiner neuen Altersklasse M65 hatte er sich einen Sprung-Dreikampf vorgenommen: Hochsprung, Weitsprung und Dreisprung. Sein Fazit: „Meine “Hupferl” bezeichne ich als altersgemäß. Einer aus meiner Gruppe war noch rüstiger als ich. Deshalb reichte es lediglich zu drei Vizetiteln.“
In der Altersklasse M60 sammelte Gerhard Zorn wie erwartet drei Titel über 100 m, 200 m und 400 m ein. Allerdings fand er seine Zeiten nicht gerade berauschend – kein Wunder, hatte er doch seit der Hallen-WM in Torun Ende März nicht mehr systematisch trainiert. „Aber bis zur Deutschen Meisterschaft im Juli ist noch viel Zeit, um wieder auf ein angemessenes Niveau zu kommen“, zeigt er sich optimistisch.
Frank Böhnke war ebenfalls in der M60 am Start und hatte für 100 m, Weitsprung, Dreisprung und 1.500 m gemeldet. Nach einer längeren Verletzungspause kommt er so langsam wieder an seine Form und Leistungen heran. Er sagt: „Der Leichtathletik Zahlen-Gott hat es gut mit mir gemeint: Bei der 100-m-Zeit steht zum Glück noch die 14 vorne (14,99 s) und die 8,00 m im Dreisprung waren eine Punktlandung.“ Wie von vielen Jedermann-Zehnkämpfen in Herzogenaurach, an denen er dort teilgenommen hat, gewohnt, lief er zum Abschluss noch die 1.500 m. „Das hat Spaß und warm gemacht“, blickt er zurück.
Premiere in seiner neuen Altersklasse M55 feierte Martin Fischer. Er hatte sich für eine etwas ungewöhnliche Kombination aus zwei Disziplinen entschieden – Stabhochsprung und 5.000 m. Als er die Anfangshöhe übersprungen hatte, war die Erleichterung groß – immerhin hatte er im Juli 2018 das letzte Mal den Stab in der Hand gehabt. „Bei den weiteren Versuchen nahm die Sicherheit zu – auch wenn ich manchmal in die Trickkiste greifen musste.“ Nach übersprungener Höhe von 2,60 m beendete er den Wettbewerb vorzeitig, was Platz 2 bedeutete – denn das 5.000-m-Rennen stand an. Dass er dort „keinen Blumentopf“ gewinnen würde, war abzusehen. Seine Wunschzeit von etwa 21 Minuten schaffte er nicht, da sich die Müdigkeit eines langen Tages bemerkbar machte. Am Ende wurde es Platz 6.
Bei Christian Töpfer in der Altersklasse M45 war schon nach dem 100-m-Lauf Schluss. Eigentlich sogar schon nach etwa der Hälfte der Strecke, „denn da hat es in meinem linken Oberschenkel geschnackelt“. Mit reduziertem Tempo gelang es ihm noch, den 3. Platz ins Ziel zu retten, „aber an die geplante Teilnahme im Weitsprung war nicht mehr zu denken“. Das Besondere an diesem Tag für ihn: Er traf nach langer Zeit seinen langjährigen Jugendtrainer Jürgen Bodach aus den 80er Jahren aus Nürnberg wieder, der in Herzogenaurach als Stadionsprecher fungierte – und die beiden hatten sich viel zu erzählen.
Als jüngster TSV-Seniorenathlet bewältigte Dirk Schönmetzler in der Altersklasse M40 ein anspruchsvolles Programm. Innerhalb von fünf Stunden ging er über 100 m, 110 m Hürden, 200 m und Weitsprung an den Start – und war am Ende ziemlich geschlaucht. Doch drei Siege und ein 2. Platz waren der Mühen wert. „Bei den zeitweise ungünstigen äußeren Bedingungen war das ein ordentlicher und erfolgreicher Einstieg in die Saison. Bei guten Bedingungen muss im Laufe der Saison aber noch etwas mehr drin sein.“