Einstimmig, mit 25 von 25 Stimmen, wurde am Dienstagabend (10.09.) Maria Wirnitzer von ihren Parteigenossen offiziell als Bürgermeisterkandidatin für die SPD bestätigt. Im Anschluss an die Wahl stellte Wirnitzer in der Mitgliederversammlung ihre Pläne für die Gemeinde vor. Wirnitzer, die betont eine „Bürgermeisterin für alle“ sein zu wollen, ist selbstständige Landschaftsarchitektin und lebt mit ihrer Familie seit 25 Jahren in Baldham. Hier engagiert sie sich seit Beginn ehrenamtlich, u.a. im Bund Naturschutz, beim Gartenbauverein, im Wasserverband und bei der Agenda 21. Bereits seit 2008 ist sie SPD-Mitglied und sitzt seit 5 Jahren im Gemeinderat von Vaterstetten, wo sie auch schon einige Anträge eingereicht hat. Besonders hervorzuheben sei laut Wirnitzer hier der Antrag zur Einrichtung von Fahrradstraßen, die Freiflächengestaltungssatzung, die vergangenes Jahr in Kraft getreten ist, um dem Verlust des Gartenstadtcharakters entgegenzuwirken, und nicht zuletzt der Antrag zur Schaffung eines Bürgerparks, neben dem Friedhof in Vaterstetten.
Ein besonderes Augenmerk will die SPD-Politikerin auf die Siedlungsentwicklung der Gemeinde legen. “Die Prognose, dass Vaterstetten im Jahr 2025 bereits 28.000 Einwohner haben wird, freut uns einerseits sehr. Es bedeutet aber auch eine riesen Herausforderung was zum Beispiel Infrastruktur und Kinderbetreuung betrifft und bringt hohe Kosten mit sich!”, so Wirnitzer. “Wir brauchen definitiv eine Pause in Vaterstetten!”
Was das Thema Klimaschutz betrifft, bezieht sie ebenfalls klar Stellung: “Ich bin der Meinung, dass Klimaschutz auf lokaler Ebene wirklich etwas bringt und finde, dass die Konzepte, die wir entwickelt haben und in den Schubladen im Rathaus liegen, jetzt endlich umgesetzt werden müssen. Das muss man erzwingen!” Auch für eine Mobilitätswende will sich Wirnitzer verstärkt einsetzen und beispielsweise eine höherer Taktung beim ÖPNV erreichen. Für Familien wünscht sie sich eine durchdachtere, bessere Planung, was die Betreuungssituation anbelangt und möchte unter dem Motto “Kurze Beine- Kurze Wege” überall gut erreichbare Kindergärten wissen, sowie das Angebot an Ganztagsschulen ausbauen. An der erst diese Woche neue eröffnete “Karlheinz-Böhm-Schule” kritisiert die Sozialdemokratin, dass sie bereits vor der Fertigstellung wieder zu klein sei, weshalb ein Hortgebäude gebaut werden müsse.
Kritisch sieht Wirnitzer mit ihrer Partei auch das neue Gewerbegebiet Parsdorf III: Sei sei zwar prinzipiell nicht gegen die Ansiedlung von Gewerbe, jedoch würden von ihr kleinere und mittlere Betriebe bevorzugt werden. “Ich bin dagegen, dass unsere Landschaft geprägt wird von riesigen Logistikhallen“, so die Bürgermeisterkandidatin deutlich. Einen Seitenhieb teilte Wirnitzer in dieser Hinsicht gegenüber Vaterstettens Wirtschaftsförderer Georg Kast aus. “Unser Wirtschaftsförderer schafft es scheinbar nicht, solche Betriebe zu finden!”
Zum Abschluss ihrer Rede, für die Wirnitzer von den anwesenden Mitgliedern viel Applauser erhielt, betonte sie, dass sie hoch motiviert sei und sie es als ihre wichtigsten Ziele sähe, möglichst viele Gemeinderatssitze für ihre Partei zu erreichen, sowie der Einzug in die Stichwahl. “Sie hat Erfahrung, Herz und Weiblichkeit, sprich: das nötige Einfühlungsvermögen”, plädierte Ortsvereinsvorsitzende Kristina Kleinmagd-Kalteis für Wirnitzer. “Sie ist tief in der Materie drin!”, ergänzte Gemeinderatsmitglied Sepp Mittermeier. Und so waren sich nach der Wahl alle Genossen einig und zeigten sich überzeugt: „Maria macht’s!“
Am heutigen Donnerstag (12.09.) entscheidet sich nun noch, wer als fünfter Kandidat für die FDP ins Rennen gehen wird. Die Partei-Mitglieder müssen sich hier zwischen Petra Rawe und Klaus Willenberg entscheiden.