“Wir haben mitgedacht”

von edithreithmann

Wenn Gronsdorf auf der Agenda des Bauausschuss in Haar steht „dann ist man nicht allein in der Sitzung“, so eröffnete Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller am Dienstag die entsprechende Sitzung (10.11.15). Wieder einmal ging es um die Bebauung des Grundstückes an der Herzogstandstraße und wieder einmal Das Grundstück an der Herzogstandstraße im Bebauungsplangebiet Nr.186 entlang der S-Bahn-Trasse hat seit 25 Jahren eine Baugenehmigung und wurde an den freien Investor bpd Immobilienentwicklung GmbH in München (Gestaltung lebendiger Räume) verkauft. Dieser (vertreten durch Herrn Dipl.Ing. Samadi) stellte am Dienstag mit den Architekten Herr Weigl und Herr Zeitler seine aktuellen Pläne vor. Es ist ein „steiniger Weg“ gewesen, was man mit dem Grundstück anstellt und wie man vor allem mit dem Lärm dort umgeht. Denn es fährt etwa alle 10 Minuten ein Zug auf der direkt angrenzenden Bahnstrecke durch und dies auch nachts mit Güterverkehr. Ein strenger Bebauungsplan wurde erarbeitet mit den Kriterien: bestmöglicher Schallschutz, familiengerechtes Wohnen, Einhaltung der Geschossflächen, möglichst viele Grünflächen. Ein moderner Gebäudekomplex mit ausgetüftelten Schallschutzideen (Mitwirken eines Schallschutzgutachters bei der Planung) wurde jüngst dem Ausschussmitgliedern präsentiert.

Der Erstentwurf mit größeren Einzelgebäuden wurde überarbeitet und dadurch sind kleinere Wohneinheiten mit mehr Hauseingängen entstanden. Der Architekt erklärte das Konzept der durchgestreckten Wohnungen, was bedeutet, dass eine Wohnung von Süden (von der Bahnstrecke) bis zur Nordseite geht und damit maximalen Lichteinfall hat. Man wünscht sich „ein offenes Gesicht“ und hält sich so an die städtebauliche Optik. Bewusst nicht geplant (seitens des Architekten) wurde ein am Gebäude zu sehender Vorbau ohne (oder mit Fensterschlitzen) als Lärmschutz, wie es beispielsweise am Mittleren Ring in München zu sehen ist. Eine Diskussion löste allerdings die Anzahl der Wohnungen und die Größe der Wohnungen aus.

Laut Herrn Samadi von bpd hat eine Marktanalyse ergeben, das der Trend zu kleineren Wohnung geht und man auch Singles bedienen möchte. Die Gerüchteküche über 140 Wohnungen stimmt so nicht, aber immerhin soll es max. 4 Zimmer-Wohnungen (92-109 qm) geben. Der Bauausschuss hat sich nochmals deutlich zu 4,5 bis 5 Zimmerwohnungen ausgesprochen, denn eine „3-Zimmer-Wohnung ist keine Familienwohnung“ (Bauausschussmitglied Herr Wiedemann).Herr Samadi will die Innenaufteilung deshalb nochmal überarbeiten. Die Wohnungen werden dann im freien Verkauf angeboten.

Am Ende der Diskussion forderte Bürgermeisterin Müller die anwesenden Bürger noch zur Meinungsäußerung auf. Eine Gronsdorfer Bürgerin wollte die Zufahrtsstraßen Regelung erklärt haben, da die Bürger mit erhöhtem Verkehr rechnen müssen. Es wird eine neue Straße angelegt und zwar südlich entlang des Bahndamms. „Wir haben mitgedacht, erst die Straße dann die Gebäude“ erklärte Frau Müller. Weitere detaillierte Informationen zu diesem Projekt, sowie zu den Plänen am Rappenweg werden am 25.11. in Form einer Info-Veranstaltung für die Bürger im Kleinen Saal des Bürgerhauses am Kirchenplatz 1 der Gemeinde vorgestellt.