Die Haarer Künstlerin Anja Ruttkowski hat sich viel Mühe gemacht. Unter dem Motto Wunschkonzert sammelte sie seit März unter den Haarer Bürgerinnen und Bürger. Das Ergebnis ist eine Videoinstallation bei der Bücherei Lesezeichen. Gestern stand die Präsentation für die Gemeinderäte auf dem Programm.
Es sollte ein großer Augenblick werden. Die Haarer Gemeinderäte bekommen die gesammelten Wünsche gezeigt. Aber es waren nur fünf von ihnen gekommen, darunter alle drei Bürgermeister. Interessante Anregungen, aber auch viel Lob für eine lebenswerte, entwicklungsorientierte Gemeinde. Mancher Wunsch ist altbekannt wie die überlastete Verkehrssituation und die Unstimmigkeiten der Parteien im Gemeinderat, manch ein Wunsch ist neu wie zwei Klettergerüste für den Aussenbereich der Jagdfeldschule und manch ein Wunsch hat sich bereits erledigt oder geändert – wie beispielsweise der schmutzige Haarer Bahnhof, der ja gerade renoviert wird. Die Aufnahmen stammen zum Teil vom März dieses Jahres. Hier eine kurze Zusammenfassung der geäußerten Wünsche. Übrigens sind die Wünsche gebündelt nach Themen vorgestellt und die handelnden Personen nicht dazu genannt oder gezeigt worden.
Der Wunschzettel der Haarerinnen und Haarer:
- Ich tue mich schwer Anschluss zu finden, ich habe wenig Zugang zu über 80-Jährigen
- Es fehlt ein Treffpunkt für Senioren, wo sich alle wohlfühlen
- Die Spielplätze sollten modernisiert werden
- Es fehlt ein modernes Jugendzentrum
- Es gibt kaum Ausgehmöglichkeiten für junge Haarer
- Die Grundschule sollte in Eglfing gebaut werden
- Beim Umbau der Grundschule sollte ein kindgerechtes Haus entstehen
- Zwei Klettergerüste und eine Schaukel für die Jagdfeldschule (wünschten sich zwei Kinder)
- Das Verkehrsproblem in Haar – es ist schwierig für Radfahrer beispielsweise hohe Schwellen bei Kreuzungen
- Besser ausgebaute Fahrradwege
- Die abgestellten Dauerparker – Wohnmobile, vor allem mit ausländischer Zulassung
- Unverschämte Autofahrer, vor allem die, die Abkürzungen durch den Ort nutzen und zu schnell fahren
- Verkehrskontrollen für Schnellfahrer in der verkehrsberuhigten Zone, 30er-Zone (Beispiel: Richard-Wagner-Straße)
- Öfter mal einen Blitzer an der Gronsdorfer Straßen aufstellen
- Jeden Morgen Stau an der Ampel 471/B304 – Verkehrsentlastung durch Auslagerung der B471
- Die Schleichwege sollen dicht gemacht werden
- Es sollten vermehrt Anreize zur Ansiedelung von Unternehmen gemacht werden
- Der dörfliche Charakter der umliegenden Gemeindeteile soll erhalten bleiben
- Kinder wünschten sich, dass die Natur besser genutzt und nicht mit Wohnhäuser zugebaut wird
- Der Bahnhof in Haar ist immer schmutzig und heruntergekommen
- Wir bräuchten Leute, die Senioren in die Kirche führen
- Es sollt noch mehr Straßenfeste geben, bei denen Besucher spontan etwas vorführen können
- Die Gemeindebücherei ist etwas beengt
- Der Gemeinderat sollte sich besser vertragen
- Das Streiten unter den Parteien bringt nichts
- Nicht Politik für das eigene Ego, sondern für die Bürger von Haar
- Es fehlt mit dem Wegfall vom Netto ein Lebensmittelgeschäft im Zentrum (wurde von 8 Personen genannt)
Auch ein paar freundliche Bemerkungen wurden gemacht: Eine wunderschöne Gemeinde, eine Gemeinde, die für jede Generation etwas bietet, die Gemeinde ist offen und freundlich, ich bin happy in Haar.
(Text erstellt mit den Jugendreportern Lane Swanson und Koray Keskin)