Der Verkehr in unserer Region ist ein großes Thema. Für manche auch ein Problem. Bestimmt spätestens dann, wenn man selbst im Stau steht. Immer öfters ist das der Fall. Dieses Szenario könnte sich allerdings noch verschlimmern. Denn: der Münchner Osten wächst und mit ihm das Verkehrsaufkommen. Das ist eigentlich nicht erst seit der BMW-Idee von der Gemeinde Haar klar. Ein Kommentar von Moritz Steidl.
Das “Forschungs- und Entwicklungszentrum” von BMW ist für die Gemeinde Haar eine Herzensangelegenheit. Wer Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) zuhört, merkt sofort wie viel ihr das Projekt bedeutet. Für Haar ist die Ansiedlung der Bayerischen Motorenwerke, einem DER Unternehmen weltweit, wenn es um Autos und auch zukunftsweisende Technologie geht, gewinnbringend. Vor allem imagetechnisch, besonders da es an der “Visitenkarte” (Müller) Haars seinen Sitz finden soll. An der Finckwiese. Direkt am Ortseingang. An der Wasserburger Landstraße. Neben der Autobahn-Ausfahrt. Aber eben auch, damit verbunden, angrenzend an Vaterstetten und Grasbrunn. Nun äußerte sich die Gemeinde Vaterstetten erstmals zu den Plänen ihres Nachbars, B304.de berichtete darüber. Leicht verstimmt. Doch das Problem der Verkehrsüberlastung besteht nicht erst seit der Idee BMW nach Haar zu holen, sondern schon viel länger. Sowohl Haar, als auch Vaterstetten, sind im Begriff zu wachsen und tuen dies auch unaufhörlich. Alleine das Mega-Projekt Vaterstetten Nordwest schafft rund 1.500 neue Wohnplätze. Auch BMW würde 2.000 neue Mitarbeiter nach Haar holen, die wahrscheinlich in Teilen sich hier niederlassen werden. Neue Mitbürger bedeuten mehr Autos. Doch schon jetzt, vor dem Ausbau zur acht-spurigen A99 und ohne Vaterstetten Nordwest, staut es sich täglich. Möschenfelder Straße, B304, Wasserburger Landstraße, A99 sind nur einige Beispiele. Ein weiteres: die Autobahnauffahrt A94. Kurz nach Weißenfeld stehen Montag bis Freitag, meist zur Morgenzeit, die Menschen auf der Stelle. Und das alles noch ohne BMW, ohne Nordwest. Das Problem ist der Verkehr generell, neue Lösungen müssen gesucht werden. Nur bauen ohne vorrausschauend zu planen geht nicht.
Deshalb bleibt zu hoffen, das bei einem Treffen, das Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger jüngst verkündete, zwischen Markt Schwaben, Poing sowie eventuell Kirchheim und Haar, Lösung gefunden werden. Denn gemeinsam mit dem Straßenbauamt Rosenheim wollen sich die Bürgermeister(innen) zusammensetzen – und hoffentlich die Problematik etwas entzerren. Dann stehen “Leuchtturmprojekte” (O-Ton Reitsberger) wie von BMW, ob es nun kommen mag oder nicht, aus verkehrstechnischer Sicht, weniger Steine und auch Staus im Weg.