Ihn kennen alle: allein rund 17.000 Kinder im Münchner Osten und mindestens 2.500 Erwachsene. Er ist kein Lehrer, sondern Polizist und mit Leidenschaft Verkehrserzieher. Die Rede ist von Harald Weinmann. 40 Jahre lang arbeitete er bei der Polizei Poing. Nun ist sein Dienst vorbei, er geht in Rente.
Der Verkehrsübungsplatz war sein Revier, die Verkehrserziehung sein Gebiet. Weinmann hat all jenen 17.000 Kindern verholfen, den „Fahrradführerschein“ zu bekommen. Ruhig, erklärend und einfühlsam erklärte er insgesamt 24 Jahre lang als Verkehrserzieher Vorfahrt, Ampeln und Straßenschilder. Sein letztes großes Werk: ein Kreisverkehr am Vaterstettener Übungsplatz.
Viele kennen ihn noch „von früher“ persönlich oder über die eigenen Sprösslinge. Weinmann selbst aber ist zurückhaltend, sucht die Anerkennung nicht. Und das, obwohl er eigentlich allen Anlass dafür hätte: Denn auch er hat entscheidend dazu beigetragen, dass in Bayern die Quote an Schulwegunfällen Richtung Null geht. Anfang der 70er-Jahre lag sie noch bei 35 pro Jahr – auch, weil Weinmann sicherheitsbewusste Schülerlotsen ausbildete. Stets im Namen der Polizei Poing, zu der er exakt am 30. Juli 1980 kam. Weinmann wird seinen Polizei-Kollegen fehlen, denn als einer der einzigen Beamten in Poing blieb er seiner Dienststelle immer treu, wechselte in vier Jahrzehnten nie. Doch nicht nur sie werden ihn vermissen, sondern auch die Kinder, Lehrer und Eltern in seinem Einsatzgebiet. Denn auch in Zukunft wird es wichtig sein, sie alle für gefahrlosen Straßenverkehr mit einfühlsamen Nachdruck zu sensibilisieren. Harald Weinmann hat nämlich genau das stets geschafft und damit für Ordnung und Sicherheit auf den Straßen in unserer Region gesorgt.