Vaterstetten bekräftigt Gewerbepläne

von Catrin Guntersdorfer

Trotz anhaltender Kritik verschiedener nördlicher Nachbargemeinden bekräftigt Vaterstetten weiter seine Gewerbepläne nördlich der A94 in Parsdorf. Vaterstettens Zweiten Bürgermeister Martin Wagner sah sich jetzt veranlasst, öffentlich Stellung zu den Vorhaben der Gemeinde zu beziehen.

“In damaligen Zeiten, in denen diese Gemeinden zum Teil größere Gewerbegebiete entwickelt haben, als wir es jetzt anstreben, haben sie die Grundlage für gute bis ausgezeichnete Gewerbesteuereinnahmen gelegt, die in Vaterstetten fehlen. Gerade diese Gemeinden werfen uns heute aber vor, es bestehe keine Notwendigkeit, im Münchner Osten weitere Arbeitsplätze zu schaffen, ohne aber unsere finanzielle Situation zu respektieren!”, zeigt sich Wagner enttäuscht. Wie er weiter mitteilt, könne man anhand öffentlich zugänglicher Zahlen sehr gut nachweisen, dass die Anzahl der Arbeitsplätze in einer Gemeinde und die Größe der Gewerbegebiete in direktem Zusammenhang mit der Höhe der Gewerbesteuer stehe, die eine Gemeinde erziele. „Man müsse jeder Gemeinde das gleiche Recht zubilligen, das man selbst in Anspruch genommen habe.“, so der zweite Bürgermeister. „Natürlich verstehen wir, dass die anderen Gemeinden Bedenken bezüglich der verkehrlichen Erschließung haben. Aber hier wird die Gemeinde Vaterstetten mit einem hohen Millionenbetrag dafür sorgen, dass die verkehrliche Erschließung des neuen Gewerbegebietes, die überwiegend über die A 94 erfolge, gesichert wird.” Schon beim Gewerbegebiet Parsdorf II habe man bewiesen, dass das funktioniere. “Aber natürlich können wir nicht alle Verkehrsprobleme der Nachbargemeinden lösen, die hier vermeintlich auf uns übertragen werden.”, so Martin Wagner.

Besonders aus der Nachbargemeinde Feldkirchen war Kritik an den Plänen Vaterstettens laut geworden. Hier gab es ein klares Nein im Gemeinderat: Feldkirchen lehnt das Gewerbegebiet der Nachbarn Vaterstetten ab, da die Gemeinde unter anderem fürchtet, im Verkehr zu ersticken. Vor allem auf der schon jetzt stark befahrenen Weißenfelder Straße sehen sie ein Verkehrschaos vorprogrammiert. Das von  Vaterstetten geplante, rund 68 Hektar große Gewerbegebiet nördlich der Autobahn A94, würde fast bis an die Feldkirchner Ortsgrenze reichen. Der Gemeinderat in Feldkirchen überlegt, sogar mit rechtlichen Schritten gegen Vaterstetten vorzugehen und droht mit einer Klage.

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