Zehn Tage ist es her, als ein nur wenige Minuten dauerndes Extrem-Unwetter in vielen Teilen Bayerns und insbesondere auch im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen teils massive Schäden angerichtet hat, die durch die örtlichen Feuerwehren alleine nicht mehr zu bewältigen waren. Zahlreiche Einsatzkräfte aus dem Landkreis München unterstützten daher in den vergangenen Tagen die ortsansässigen Kräfte bei der Bearbeitung der zahlreichen Einsätze, unter anderem mit Drehleitern zum Aufbringen von
Notdächern.
Insbesondere in den Ortschaften Benediktbeuern und Arzbach, Bichl, Kochel, Ried und Lenggries waren die Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte im Dauereinsatz. Die größten Schäden waren hierbei in Benediktbeuern zu verzeichnen. Nach Rückmeldung der zuständigen Einsatzleitung wurden von Samstag, 26. August, bis Donnerstag, 31. August, mit 1.871 Kräften insgesamt 1.208 Einsätze abgearbeitet. Für die Sicherungsarbeiten wurden unter anderem 71 Notdächer, 123.500 qm Folien (entspricht 18 Fußballfeldern), 6.250 laufende Meter Dachlatten sowie 18.500 Sandsäcke (gefüllt mit 240 Tonnen Sand) verbaut. 39 Notdächer hat der Landkreis München dafür aus seinen
Katastrophenschutzbeständen zur Verfügung gestellt.
Zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren waren auch Einheiten aus dem Landkreis München im Einsatz- unter anderem aus Grasbrunn und Haar. Bereits am Sonntag, 27. August, waren zehn Einsatzkräfte mit zwei Drehleitern und Begleitfahrzeugen für acht Stunden vor Ort in Benediktbeuern.
Weitere Anforderungen für eine überörtliche Hilfe in Benediktbeuern erreichten den Landkreis München für die Tage von Montag, den 28. August, bis Mittwoch, 30.August. Auch an diesen Tagen waren zahlreiche Kräfte aus dem Landkreis München in Benediktbeuern im Einsatz, um vor Ort mithilfe von Drehleitern Notdächer aufzubringen und zu sichern.
An den vier Tagen waren insgesamt 195 Kräfte aus 28 im Landkreis München ansässigen Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz. In dieser Zeit konnten die Feuerwehrdienstleistenden aus dem Landkreis eine Vielzahl an Einsätzen in Benediktbeuern abarbeiten. Anfahrt, Arbeitszeit vor Ort, Heimfahrt und Aufrüsten der Fahrzeuge im Feuerwehrgerätehaus zusammengefasst, brachten es die Einsatzkräfte somit während der vier Tage auf eine Einsatzzeit von 55 Stunden.
Am Montag, Dienstag und Mittwoch waren die Feuerwehrdienstleistenden an 15 bzw. 16 Stunden ehrenamtlich im Einsatz.
Sechs Kameraden der Unterstützungsgruppe ELW | ÖEL unterstützten darüber hinaus die Abschnittsführungsstelle im Feuerwehrgerätehaus Benediktbeuern.
Konkret stellte die Unterstützungsgruppe des Landkreises München zwei Helfer für den Stab, einen Unterstützer für die Sichtung, einen Melder und zwei Kameraden für die Einsatzdisposition. Ebenso waren an den Einsatztagen je zwei Mitglieder der Kreisbrandinspektion vor Ort.
Neben den zahlreichen Einsatzkräften vor Ort in Benediktbeuern war eine Vielzahl an Kräften der Feuerwehreinsatzzentrale, der Führungsgruppe Katastrophenschutz und der Kreisbrandinspektion mit der Koordination der überörtlichen Hilfe beschäftigt.
Landrat Christoph Göbel dankte allen beteiligten Kräften für ihren Einsatz und würdigte ihr außerordentliches Engagement: „Die Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehr haben in den vergangenen Tagen einmal mehr bewiesen, dass sie eine tragende Säule unserer Gesellschaft sind. Innerhalb kürzester Zeit haben sich zahlreiche Kräfte gefunden, die ohne Zögern bereit waren, unseren Nachbarlandkreis, den das Unwetter so heftig getroffen hat, bei der Bewältigung der Folgen zu unterstützen – und das komplett ehrenamtlich, möchte ich betonen! Dieses Maß an Engagement für unsere Mitmenschen kann nicht hoch genug geschätzt werden und soll uns allen als Vorbild dienen. Allen Einsatzkräften danke ich im Namen des Landkreises, aber auch ganz persönlich von Herzen! Dabei möchte ich ausdrücklich auch diejenigen Kameradinnen und Kameraden einschließen, die während dieses Hilfeleistungseinsatzes die Einsatzbereitschaft für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis München aufrechterhalten haben. Ohne dieses Engagement aller 45 freiwilligen Feuerwehren im Landkreis München wäre eine überörtliche Hilfe in diesem Maße schlicht nicht möglich!“