Nicht nur in der Presse taucht überall die Petition der 320 Anwohner zur Überlastung der Bahnstraße auf, auch der Bezirksausschuss Trudering-Riem steht hinter der Aktion. Sie alle fordern die Stadt München und die Gemeinde Haar auf, endlich an einen Tisch zu sitzen und eine Lösung zu finden. Es ist Eile geboten, bevor die geplante Bebauung startet und damit die vorhandenen Zufahrtsstraßen kollabieren.
Die Schwerlaster auf der schmalen Bahnstraße in Haar sind eine echte Plage für die Anwohner. Wir berichteten. Die meisten sind auf dem Weg zum Kieswerk Mühlhauser in der Haarer Leonhard-Strell-Straße. Öfters ist bereits der Eindruck vermittelt worden, dass bald Schluss sei mit dem Kieswerk. Da aber in der Region sehr viel Baustoffe benötigt werden, und damit die Nachfrage sehr hoch ist wird das Kieswerk auch noch bestimmt in den nächsten Jahrzehnten existieren. An ein vorhandenes Vertragswerk zwischen der Gemeinde Haar und dem Kieswerk fühlen sich beide Seiten nicht mehr gebunden. Fakt ist, das Kieswerk besitzt eine unbefristete Betriebserlaubnis, was bedeutet, dass es keine zeitliche Begrenzung gibt. Also werden die Laster weiter fahren. Bahnstraßen-Anwohner berichten aktuell, dass zu den Stoßzeiten an der Ampel zur B304 sich Rückstaus bis zur Unterführung bilden. Gerne wird über die kleinen Anliegerstraßen ausgewichen.
Der Bezirksausschuss (BA 15) hat sich ebenfalls der Sache Haarer Bahnstraße angenommen. Bei der Bürgerversammlung in Trudering wurde eindeutig die Umsetzung der Verbindungsstraße durch den Rappenweg gefordert, verbunden mit einem Lkw-Verbot für die Bahnstraße. Die CSU im Bezirksausschuss Trudering –Riem verfasste ein Papier mit der Aufforderung „eine interkommunale Kooperation konkret umzusetzen. Der BA fordert konkret auf, dass die Landeshauptstadt München umgehend mit der Gemeinde Haar Gespräche über die Realisierung der Verlängerung des Rappenwegs mit Anbindung an die Schneiderhofstraße aufnimmt“. Das vorhandene Teilstück ist und kann keine Endlösung sein. Es ist eine reine Anwohnerstraße mit Wendehammer.
Auch Bündnis 90/Die Grünen schalten sich ein, so fordert Herbert Danner die Münchner Stadtverwaltung auf „den Planungsstand zur weiteren Verkehrsführung an der Stadtgrenze München/Haar-Gronsdorf schnellstmöglich darzustellen. Insbesondere ist dabei von Interesse, wie Bahnstraße und Drosselweg durch den verlängerten Rappenweg tatsächlich – wie jahrelang versprochen – entlastet werden“.
Diese beiden Anträge wurden in der gestrigen Sitzung (20.10.) diskutiert und einstimmig beschlossen. Bündnis 90/Die Grünen fordert als Ergänzung die zusätzliche Aufnahme des Drosselwegs. „Unsere Anträge werden an die Stadt München weitergegeben“, so Otto Steinberger, Vorsitzender des Bezirksausschuss 15 Trudering-Riem. Es wird erwünscht, dass ein Kontakt mit der Bürgermeisterin in Haar aufgenommen wird.
Die Reaktion der Stadt München war bisher eine Eingangsbestätigung der Anfrage durch die Anwohner, bei dem sich der Oberbürgermeister für das Schreiben bedankt und das Referat für Stadtplanung und Bauordnung gebeten wird, direkt zu antworten. Er lässt sich über den Fortgang der Angelegenheit informieren.