Eine Partie, die keinen Sieger hervorbringt und in der obendrein auch kein Tor fällt, kann oftmals als eher langweilig abstempelt werden. Die Begegnung des 14. Spieltags zwischen dem SC Baldham-Vaterstetten und dem SV-DJK Kolbermoor war zwar nicht einschläfernd, aber trotzdem recht ereignisarm. Die Punkteteilung ist unter dem Strich wahrscheinlich gerechtfertigt, jedoch gab es phasenweise ein leichtes Übergewicht im Spiel der Gastgeber.
So auch gleich zu Beginn: Kapitän Fabian Kreißl bemüht sich immer wieder das Spiel in der Zentrale zu kontrollieren und im richtigen Moment auf Außen abzugeben. Oliver Held flankt so in die Mitte auf Leon Koniarczyk, der kommt aber nicht mehr richtig an den Ball und die Chance endet in den Armen von Marcel Feret (10.).
Kolbermoor ist besonders in Halbzeit eins gut auf das Offensivspiel des SCBV eingestellt, kommt durch rasche Konter aber nur zu Ecken, aus denen nichts Gefährliches resultiert. Der Tabellendritte aus Baldham-Vaterstetten kombiniert gut, versucht auch durch hohe Bälle das Spiel zu verlagern – doch die meisten Chancen kommen nicht richtig beim angreifenden Spieler an und verlaufen dadurch in nichts Zählbarem.
Schockmoment in der 19. Minute: Mario Sieger will von rechts flanken, setzt an, der Ball landet im Strafraum und er fällt um. Sofort rennt Baldhams Betreuerin zu ihm, wenig später die Auswechslung. Diagnose: Muskelfaserriss – den sich Sieger schon während des Sprints eingefangen hat.
Viel mehr passiert in den ersten 45 Minuten nicht, Kolbermoor teilweise wie abgemeldet, jedoch kann Baldham-Vaterstetten auch mit Druck keinen Treffer erzielen.
Die zweite Halbzeit startet zerfahren. Beide Mannschaften wollen ein Tor, das Spiel geht hin und her. Die wohl beste Chance in Minute 55: Oliver Held trifft die Latte, der Ball landet auf der Linie, wird geklärt. So nahe kam davor und danach niemand dem ersten Tor wie die Nummer vier des SCBV.
Baldham-Vaterstettens Mittelfeldmotor Kreißl probiert es immer wieder mit Distanzschüssen, zieht später ein Fazit: „Das war ein Unentschieden der besseren Sorte. Wir waren, sofern ich das als Baldham-Vaterstettener sagen kann, ein bisschen besser. Aber unterm Strich geht die Punkteteilung in Ordnung.“
Beide Teams teils unkonzentriert, die Fehlpässe und auch kleinen Fouls häufen sich gegen Ende der Partie. Der Schiedsrichter schreitet selten ein, was ihm viel Kritik entgegenbringt von Seiten des Publikums und sicher an der ein oder anderen Stelle auch gerechtfertigt ist.
In der 80. und 84. dann die letzten beiden Chancen für Kolbermoor. Beide Male war Nadil Buljubasic dabei. In der ersten Situation startet Buljubasic in der Mitte solo durch, schießt dann aus rund 15 Metern, der Ball geht knapp links neben das Tor. Bei der zweiten Aktion kommt er in den gegnerischen Strafraum, fällt dann aber und Baldham-Vaterstetten kann durch das faire Einschreiten klären.
Beide Coaches versuchen ihre Teams zu pushen, Nenad Grizelj platzt der Kragen in der 88 Minute und tritt ein Hütchen in seiner Trainerzone um. SCBV-Chef Mike Probst ist gelassener, antwortet unmittelbar nach dem Spiel bereits analytisch: „Uns fehlte einfach die Durchschlagskraft. Aber mittlerweile freut sich der Gegner, wenn er bei uns einen Punkt mit nach Hause nimmt. Davon kann man sich zwar nichts kaufen, spiegelt unsere Position in dieser Bezirksliga Ost aber wieder.“ Was er damit meint ist der dritte Tabellenplatz, den sein Team durch das Unentschieden verteidigt, auch weil der TSV Moosach/Grafing als Tabellenerster den Tabellenzweiten VfB Forstinning mit 2:0 schlägt.
Nächste Woche geht es gegen den TSV Ebersberg, dann vielleicht auch wieder von Anfang an mit Goalgetter Roman Krumpholz. Der fehlte drei Spiele urlaubsbedingt und wurde heute nur für 20 Minuten eingewechselt. Ob er das Offensivspiel, nach zwei Unentschieden in Folge wieder ankurbeln kann, bleibt abzuwarten.
Für Kolbermoor geht es nun nächstes Woche weiterhin als Zehnte zu Hause gegen den TSV Waging/See.
Matchfacts
SC Baldham-Vaterstetten: Maximilian Salamon, Stefan Wöhrmüller, Benedikt Jakob, Felix Borrmann, Simon Lämmermeier, Fabian Kreißl, Mario Sieger (20. Marvin Ochsenius), Florian Holzapfel, Mevlud Sherifi (79. Andre Kähm), Leon Koniarczyk (70. Roman Krumpholz)
SV Dornach: Marcel Feret, Anton Peter, Martin Jablonski, Florian Ludwig, Anel Salihbasic, Martin Fischer, Davide Guerrieri (69. Michael Bruckschlegl), Cesare Ratti, Nadil Buljubasic, Tobias Hotter (82. Filippo Macri), Ludwig Peetz (59. Ümit Ari)
Tore: –
Gelb: Borrmann / Salihbasic
Schiedsrichter: Patrick Schönherr
Zuschauer: 50