Aufregende Szenen gab es im Freibad Haar am Freitag Nachmittag (7.7.), nachdem ein Junge nach einem Sprung ins Becken wiederbelebt werden musste. Dank der aufmerksamen Beobachtung und dem Einsatz des Bademeister-Azubis Esmatellah Ahrar, sowie der sofortigen Hilfe einer Ärztin und der Feuerwehr Haar konnte der Junge wiederbelebt werden. Er befindet sich noch in der Klinik. Weitere Details berichtet Bürgermeisterin Gabriele Müller heute Abend in der Bauauschuss-Sitzung.
Das ZAMMA-Festival in Haar war noch voll am Laufen, als sich bereits unter den Veranstaltern und Gästen die Nachricht von dem Unfall im Freibad verbreitete. Ein 10 Jahre alter deutscher Junge war beim Sprung vom Drei-Meter-Sprungbrett im Wasser nicht mehr aufgetaucht. Bademeister-Azubi Esmatellah Ahrar, jüngerer Bruder von Ali Ahrar (wir berichteten über ihn) hatte Dienst und beobachtete den Betrieb am Sprungbrett. Ihm fiel sofort auf, dass der Junge nach dem Sprung ins Wasser nicht mehr auftauchte. Er holte den Bewußtlosen aus dem Becken und eine sofort herbeigeeilte Ärztin, die zufällig gerade im Schwimmbad war, konnte mit dem Defibrillator den 10-Jährigen wieder zurückholen. Die Feuerwehr Haar war ebenfalls zufällig bei einem Einsatz in der Nachbarschaft, an der unteren Parkstraße und eilte sofort zur Hilfe. Sie sorgten für die Absperrung und brachten weiteres Material zur Erstversorgung. Die Mutter des Kindes wurde psychologisch betreut, da ihr Sohn aus dem Mund blutete und alles sehr dramatisch ablief. Ein Hubschrauber flog den Jungen ins Krankenhaus. Laut Pressestelle der Gemeinde Haar ist der 10-Jährige soweit wohlauf und es gibt keinen Hinweis auf bleibende Schäden. Es kursierten wilde Theorien und Unglücksschilderungen. Er sei beim Sprung am Beckenboden aufgeprallt, was bei der Tiefe des Beckens gar nicht möglich ist. Oder er sei am Brett hängengeblieben oder gegen den Beckenrand gesprungen. Was alles nicht stimmt. Die aktuelle Mitteilung zum Hergang des Unglücks lautet: Er sei unglücklich mit dem Rücken am Wasser aufgekommen und hat das Bewußtsein verloren. Auf jeden Fall ist der aufmerksame und couragierte Einsatz vom afghanischen (und nicht wie teilweise zu lesen syrischen) Esmatellah Ahrar, dem Azubi des Freibads Haar zu loben. Er ist laut Gemeinde gerade nicht erreichbar, da er in den nächsten zwei Wochen einen Berufsschulblock hat.