Trogir-Maibaum abgebrochen

von b304

Für viele Touristen, aber auch Einheimische war der Maibaum an der kroatischen Adriaküste ein Hingucker: in der gestrigen Nacht fiel das blau-weiße Stangerl einem Sturm zum Opfer. 

Idee zum Jubiläum

Doch was macht ein bayerischer Maibaum in Kroatien? Seit über fünf Jahren steht der Baum schon in Trogir – Vaterstettens Partnerstadt. Die Städtepartnerschaft besteht seit 15 Jahren – 2019, zum zehnjährigen Jubliäum dann eine verrückte Idee: Wie wäre es, einen echten bayerischen Maibaum in Trogir aufzustellen. Dass nichts unmöglich ist, bewiesen die Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins: Ein Baum – wenn auch kleiner als handelsüblich – war gefunden und wurde eingeholt.

911 Kilometer fuhr der Baum von Vaterstetten bis Trogir Foto: Partnerschaftsverein

Findige Diebe

Auch das gehört dazu: die verrückte Idee machte schnell die Runde – bis an den Ammersee. Die Inninger Burschen bekamen Wind vom Maibaum und klauten ihn – der Diebstahl schaffte es bis in die bayernweiten Nachrichten. Natürlich gab es eine Auslöse – die Brotzeit und das Bier gab es aber nicht in Bayern – für die Inninger Burschen ging es zusammen mit der Reisegruppe bis nach Trogir. Ein einmaliges Erlebnis, und dank der Burschen war das Aufstellen auch kein Problem.

Tatkräftige Unterstützung beim Aufstellen gab es von den Inninger Burschen, hier zu sehen mit Michael Baier, 1. Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Foto: Joško Herceg

Der Baum trotzte dem Wetter

Seit 2019 stand der Baum dann direkt an der Adria – und die Seeluft tat ihm offenbar gut: Bis zuletzt hielt er wacker durch und wurde so zu einem kleinen Wahrzeichen der Partnerstadt, deren Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe ist. Der Baum erlebte Höhen – etwa die Eröffnung der neuen Brücke nach Čiovo, der Insel hinter Trogir, die eine deutliche Entlastung des örtlichen Verkehrs mit sich brachte und auch Tiefen, wie die Corona-Krise, die für die stark vom Tourismus lebende Region Dalmatien eine große Herausforderung darstellte. Zum Glück erholte sich der Tourismus – und auch dem Baum ging es prächtig. Doch vor dem mediterranen Sturm in der Nacht von Donnerstag auf Freitag war auch das Symbol der Freundschaft nicht sicher, sodass der Baum nun nach über fünf Jahren vom Ehrenmitglied des Trogierer Partnerschaftsvereins Tonći Barada höchstpersönlich demontiert wurde. Wer weiß – vielleicht wird es ja wieder einen Baum in Trogir geben. 

5 Jahre lang stand der Baum an der Adria

Sonderreise im November

Auch, wenn man den Baum nicht mehr besuchen kann, Trogir ist immer eine Reise wert – auch außerhalb der Saison. Ende November veranstaltet der Partnerschaftsverein eine Sondereise zum Jubiläum der Städtepartneraschaft. Eine Anmeldung ist noch bis zum 1. Oktober beim Verein möglich, auf der Website gibt es alle Infos.