„Seit 43 Jahre bin ich im Verein, aber heute ist es das erste Mal, dass unsere Jahreshauptversammlung nicht im Gasthof Schilling, sondern beim Forstwirt stattfindet“, so der erste Vorstand Josef Bauer Senior bei der Krieger- und Soldatenkameradschaft Harthausen, die sich traditionell an Heilig Drei König ereignet. Wie in Harthausen bekannt ist, wurde die alteingesessene Gaststätte Schilling zum Jahresende geschlossen. Die Besitzerin übergab die Konzession an ihre Nichte, welche das Gasthaus nur noch als Pension weiterführt.
Über die Hälfte der 85 Mitglieder waren anwesend, als Bauer das vergangene Jahr in seinen Tätigkeitsbericht Revue passieren ließ. Vier Mitglieder verstarben 2015. Unter ihnen waren auch der ehemalige zweite Bürgermeister Johann Schmidt, das Ehrenmitglied und Altbürgermeister Wilhelm Dresel sowie der langjährige Kassenprüfer Alfred Lechner. Ältere Harthauser wissen noch, dass Lechner von 1966 bis zur Eingemeindung 1978 Gemeinderat war und Harthausen mit viel Sachverstand die Eingemeindung begleitet hat. Mit ein wenig Wehmut berichtet der Vorstand, dass das Dorffest nicht so gut besucht war, wie in den letzten Jahren. Glücklicherweise, draufgezahlt wurde trotzdem nicht.
Leider steht die bewährte Kapelle Beham den Verein, welche Jahrzehnte diesen musikalisch bei Beerdigungen und Kriegerjahrtagen begleitet hatte, aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung. Beim letzten Kriegerjahrtag sprang die Musikkapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn ein. Bauer dankte den Besitzern der Gaststätte Forstwirt, dass der Verein in ihren Räumlichkeiten die Versammlung abhalten dürfte. Der Vorteil sei jedoch auch, dass die Mitglieder, die im Harthauser Ortsteil Forstwirt wohnen, einen nicht so langen Nachhauseweg haben und deshalb lange sitzen bleiben können.
Dank erhielt auch die Gemeinde, unter dem anwesenden Bürgermeister Klaus Korneder, für die Bewirtung sowie Übernahme der Musikkosten beim Kriegerjahrtag.
Bei den Ehrungen wurden folgende Mitglieder gewürdigt: 15 Jahre Alfons Bauer jun., 30 Jahre Peter Trocker und Wilhelm Zeder, 40 Jahre Bruno Zellermayr jun., 60 Jahre Bruno Zellermayr sen.; 66 Jahre Martin Mayer sen.
Nachdem es nur Abzeichen für Mitgliedschaften bis 40 Jahre Vereinszugehörigkeit in der Satzung gibt, stellte sich die Frage: Wie ehrt man Mitglieder, die länger dabei sind? Laut Bauer wurden in der Vorstandschaft verschiedene Vorschläge, wie ein Besuch des Bundestages, Landtages oder des FC Bayern diskutiert. Man einigte sich zum Schluss für Gutscheine, welche in der benachbarten Gemeinde Glonn eingelöst werden können.
Überrascht wurde Bauer, als auch er vom zweiten Vorstand Otto Bußjäger und Kassier Klaus Rojt mit einem Gutschein für jeweils 29 Jahre Vorstand bedacht wurde. Einen interessanten und sorgfältig recherchierten Vortrag über den D-Day, Landung der Alliierten in der Normandie 1944, hielt der ehemalige Oberstleutnant Erhard Mauritz. Dieser enthielt nicht nur für die jüngere Generation Wissenswertes. Ebenfalls besitzt der Besuch der Sternsinger eine große Tradition. Viel Beifall und eine gutgefüllte Spendendose waren der Lohn dafür.
Nachdem Kassenprüfer Hans Klingler dem Kassier Klaus Rojt eine einwandfreie Führung der Kasse bescheinigt hat, erfolgte einstimmig die Entlassung der Vorstandschaft. Bemerkenswert dabei ist, dass der Verein noch Festgeld mit einer Verzinsung von fünf Prozent geparkt hat. Dieser Vertrag läuft leider in diesem Jahr aus. Da ein Kassenprüfer im letzten Jahr verstarb, wurde Erhard Mauritz ohne Einwand zum neuen Kassenprüfer gewählt. Mauritz hatte schon in der Vergangenheit das Ehrenamt des Schriftführers ausgeführt. Nach drei Stunden mit zwischenzeitlicher gemütlicher Brotzeit, konnte Bauer die harmonisch verlaufende Versammlung beenden.
