Eine Tiefgarage in der Hochhaussiedlung am Rossinizentrum wird demnächst für ein Jahr saniert und ist während der Bauarbeiten nicht benutzbar – ein Verkehrs- und Parkchaos ist da vorprogrammiert, denn rund 200 Autos müssen wohl im öffentlichen Raum parken. Einen Personenkreis stellt das vor eine besondere Herausforderung: Anwohner mit Gehbehinderung, die auf wohnungsnahes Parken angewiesen sind.
Im persönlichen Gespräch berichtet uns ein Anwohner von seinen Sorgen: Er besitzt ein Elektromobil und einen PKW. Die Standfläche in der Tiefgarage sichert seine Mobilität. Für gut ein Jahr steckt er nun in einer schwierigen Situation. Die Hausverwaltung hatte sich zwar um einen Stellplatz in einer Nachbargarage bemüht, dort gab es aber derzeit keine freien Plätze, wie man uns auf Anfrage vor Veröffentlichung der B304.de-Zeitung mitteilte. Bei der Eigentümerverwaltung seien alle Bedenken abgeschmettert worden, so der Bewohner. Er wünscht sich mehr Zusammenarbeit zwischen Hausverwaltung und Gemeinde. Ihm läge es sehr am Herzen, „im Guten eine Lösung zu finden“.
Tatsächlich hat sich inzwischen etwas getan: Durch den Kontakt zwischen Hausverwaltung und Rathaus sei inzwischen ein Behindertenparkplatz zusätzlich ausgewiesen worden, mit der Option auf zusätzliche Stellplätze, wie uns der Bürgermeister Leo Spitzauer (CSU) mitteilt. Man werde die Situation diesbezüglich beobachten und habe die Hausverwaltung gebeten, Flächen für weitere temporäre Behindertenparkplätze in den Randbereichen der Grünanlagen aufzuzeigen.
Für den Anwohner sei der zusätzliche Parkplatz zumindest für den PKW eine Zwischenlösung, doch auf Rücksicht auf andere Personen in der ähnlichen Situation sei es fraglich, ob dies wirklich ausreiche: „es gibt ja auch noch andere Behinderte“. Sollte sich für das Elektromobil keine Lösung ergeben so komme als einzige Lösung das Abstellen im Hausgang in Frage – genau das ist laut Hausverwaltung aus Brandschutzgründen nicht möglich, jedoch könne man eventuell vor dem Haus eine Möglichkeit finden. Doch das ist gar nicht mehr nötig: Wie uns heute mitgeteilt wurde, hat der betroffene Anwohner doch noch einen Stellplatz in der benachbarten Garage gefunden.
Die Parksituation hätte abgemildert werden können, indem die Tiefgarage in mehreren Teilabschnitten saniert worden wäre. Dies wäre auch im Interesse der Gemeinde gewesen: „Bereits im Vorfeld wurde der Hausverwaltung von Seiten der Verwaltung nahegelegt, die Tiefgarage in mehreren Bauabschnitten zu sanieren. Entsprechende Gespräche fanden hierzu statt. Bedauerlicherweise wurde dies von der Eigentümergemeinschaft abgelehnt“, so eine Stellungnahme der Bauverwaltung an einen Anwohner, die B304.de vorliegt. Die Hausverwaltung entgegnet auf Nachfrage: „Bauabschnitte die eine Verkürzung oder nur teilweise Schließung zur Folge gehabt hätten, konnten leider trotz intensiver Bemühungen nicht gebildet werden“. Es müssten tragende Bauteile saniert werden, um die Standsicherheit zu erhalten.