Die Fronten sind verhärtet – was eigentlich ein formaler Beschluss sein sollte, mündete im Vaterstettener Gemeinderat in einer langen Debatte samt Unterbrechung. Am Ende wurde man sich nicht einig – und läuft Gefahr, keinen Betreiber für die Buslinie 451 zu finden.
Ende 2027 laufen Verträge für mehrere Buslinien in der Gemeinde aus. Für den innerörtlichen Kleinbus 451 soll die Aufgabenträgerschaft zum Landkreis wechseln. Eigentlich sind die Landkreise für den Busverkehr zuständig, doch bislang hatte dieser die Aufgabe auf die Gemeinde übertragen.
Daher schlug die Verwaltung vor, dem Landkreis die Befugnis zur Ausschreibung der Linie zu geben. Zahlen soll die Gemeinde jedoch weiterhin selbst – und die haben es in sich: von heute gut 392.000 Euro könnte der Betrieb künftig zwischen 620.000 und 690.000 Euro kosten. Von explodierenden Kosten spricht der Bürgermeister.
Doch nicht jeder ist mit der Übertragung der Befugnis einverstanden – „wie verlieren unsere Gestaltungshoheit“, befürchtet die SPD. Eine Rückgabe der Trägerschaft zum jetzigen Zeitpunkt brächte keinerlei Vorteile. Dieser Ansicht waren auch Grüne und Freie Wähler. CSU und FDP stimmten hingegen für eine Rückgabe. Unentschieden – was bedeutet, dass nun vorerst keine Ausschreibung erfolgen wird. Seitens der Verwaltung die ungünstigste Lösung, denn die Zeit für eine Neuausschreibung läuft – im Zweifel steht Vaterstetten dann ohne Bus 451 da.
Immerhin bei den den Linien 452 und 466 war man sich einig, den Vertrag mit dem aktuellen Busunternehmen um ein Jahr bis Ende 2028 zu verlängern.