Seit kurzer Zeit kann man die Gemeinden Grasbrunn, Haar und Vaterstetten nun auch virtuell mittels des Kartendienstes Google erkunden. Während der Dienst in vielen Ländern weltweit und den meisten Länders Europa bereits flächendeckend verfügbar war, waren in Deutschland hauptsächlich Großstädte zu sehen, darunter die Landeshauptstadt München – an der Ortsgrenze war bis vor wenigen Tagen Schluss, und das Bildmaterial, das 2008 und 2009 aufgenommen und seitdem nicht ausgetauscht wurde, war inzwischen veraltet. Nun also das Update, bei dem große Teile Deutschlands enthalten sind. Die Aufnahmen aus den B304-Gemeinden stammen aus dem November 2022.
Während in Grasbrunn und Haar der Großteil der Straßen enthalten ist, gibt es in Vaterstetten Lücken. Die Hauptstraßen sind zwar erfasst, viele Straßen, darunter auch Plätze wie der Karwendelplatz in Baldham, nicht, in Purfing sind hingegen Seitenstraßen erfasst, den Maibaum an der Neufarner Straße sucht man hingegen vergeblich. Auch Gebiete, die während der Aufnahmen etwa für den Fernwärmenetzausbau gesperrt waren, sind nicht enthalten.
Auf Nachfrage bei Google, wieso die Abdeckung in vielen Gebieten fehlt und nach welchen Kriterien die aufzunehmenden Straßen ausgewählt werden, antwortet uns die Pressestelle wie folgt: „Bei der Planung unserer Fahrten achten wir genau auf die Sonne, die hoch genug stehen muss, damit die Schatten nicht die Gebäude verdecken. Wir berücksichtigen auch das Wetter und die Temperatur, denn wir wollen nicht, dass Schnee, Nebel oder Regen zu Verzögerungen oder unscharfen Bildern führen. Wenn wir überlegen, an welchen Orten wir mit dem Fotografieren beginnen, fahren wir in der Regel dorthin, wo Street View für die meisten Menschen nützlich ist. Wir beginnen oft im Stadtzentrum, um beliebte Innenstadtbereiche zu erfassen, und bewegen uns dann nach außen. Dabei kann es sein, dass wir nicht jede Straße erfassen“ – unsere Frage, ob und falls ja wann mit dem Hinzufügen der fehlenden Straßen zu rechnen ist, blieb unbeantwortet. Bis Oktober sind die markanten Autos wieder in Bayern unterwegs, vielleicht werden dann auch die fehlenden Straßen hinzugefügt.
Die Unkenntlichmachung des eigenen Hauses ist auf Wunsch sowohl proaktiv vor als auch nach der Veröffentlichung möglich.
Übrigens: Google ist nicht der erste Dienst, der die Gemeinden digital entdeckbar macht. Konkurrent Apple veröffentlichte Bildmaterial bereits im April 2022 – aufrufbar ist dieses über die „Karten“-App auf Apple-Geräten. Hier sind deutlich mehr Seitenstraßen abgedeckt.