Leonhard Spitzauer wird im Frühjahr 2020 in Vaterstetten für die CSU für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. Mit einem recht eindeutigen Ergebnis von 60,38 % ging damit heute Abend (18.07.) ein sechsmonatiger parteiinternen Wahlkampf zu Ende, den beide Kandidaten als äußerst fair und vorbildlich bezeichneten.Zu Beginn der Wahlversammlung stellte aber erst der parteilose Kandidat Robert Winkler sich und seine Ziele für seine Arbeit als Vaterstettens Bürgermeister den 260 anwesenden CSU-Mitgliedern vor. Gleich vorne weg versicherte er, dass er nicht für eine andere Partei, weder für die SPD noch für die Grünen, als Kandidat zur Verfügung stehen werde, falls er die Wahl hier nicht gewinnen würde: „Wer mich als Bürgermeister haben möchte, hat nur eine Chance und zwar hier und heute“. Winkler bekräftigte seinen Wunsch nach mehr Bürgerbeteiligung und betonte, dass er als Bürgermeister nicht über die Köpfe der Bürger hinweg entscheiden werde. Das von manchen Seiten geforderte “Aufräumen im Rathaus” sieht er als falschen Begriff: “Es gibt dort viele kompetente und äußerst engagierte Mitarbeiter, aber ich glaube, es fehlt eine ordnende Hand!”
Zur Haushaltssituation meinte Winkler, dass er hier niemanden Wunder versprechen können, aber dass ein “geordnetes Umsteuern” vorhabe.
Seine Rede Schloss Winkler mit der Warnung: “Heute haben sie echt eine Wahl, auch in strategischer Hinsicht: Mit mir als Kandidat gegen den Kandidaten der Freien Wähler, Roland Meier, oder mit Leo (Spitzauer) gegen den Kandidaten der Freien Wähler und zusätzlich weitere Kandidaten, die mit Sicherheit noch nominiert werden.” SPD und Grüne hatten nämlich bereits im Vorfeld angekündigt, Winkler als Kandidaten der CSU beim Kampf um das Bürgermeisteramt zu unterstützen. Mit ihm und den Rückhalt von Grünen und SPD könne man „überzeugend gewinnen“.
Leonhard Spitzauer fasste sich nach der halbstündigen Rede Winklers kürzer. Auch er betonte, dass für ihn die derzeitige Finanzsituation der Gemeinde eine große Herausforderung darstellen würde. Sein Motto lautet klar: „Gestalten statt nur Verwalten“ und er möchte als Bürgermeister die Schnittstelle zwischen Bürgern und Verwaltung bilden. “Das Spektrum zwischen den Parteien SPD, Grüne und CSU ist für mich zu unterschiedlich. Wenn ich für all diese Parteien gleichzeitig antrete, werde ich auf alle Fälle Wähler enttäuschen!”, hob er seine Vorzüge gegenüber Winkler hervor.
“Wir haben genug gute Leute in unseren eigenen Reihen, wir brauchen keinen Bewerber von außen! Ein gemeinsamer Bürgermeisterkandidat führe Bürger in die Irre!, so der 34-jährige. Das sahen am Ende wohl auch die anwesenden CSU-Mitglieder so und bedachten ihn mit tosendem Applaus, vor allem von den jüngeren Wählern.
Schließlich stimmten 157 für Spitzauer als Kandidaten, das sind 60,38%. Winkler zeigte sich als guter Verlierer und gratulierte seinem Kontrahenten umgehend. “Du wirst ein guter Bürgermeister werden!”
Spannend ist nun die Frage, wen SPD und Grüne ins Rennen um das Bürgermeisteramt schicken werden. Auch ob die FDP einen eigenen Kandidaten stellt ist noch nicht klar.