Aufmerksamen Bürgern dürften die Bauarbeiten neben dem Verkehrsübungsplatz schon aufgefallen sein, jetzt haben sie mit dem Spatenstich auch offiziell begonnen: Bis Ende des Jahres entsteht der neue Bürgerpark.
Die Maßnahmen kosten rund 310.000 Euro. Rund 254.000 Euro davon übernimmt der Bund – Vaterstetten erhielt nämlich den Zuschlag für eine Förderung im Rahmen des Programms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ vom Bund.
Geplant ist unter anderem die Errichtung eines Fuß- und Radwegs, die Bauarbeiten hierfür sind schon in vollem Gange. Im Westen werden Geräte für einen Trimm-Dich-Pfad aufgestellt – ausgesucht mit dem TSV und teilweise unterfahrbar, sodass auch Personen mit Handicap die Geräte nutzen können, wie Maria Wirnitzer (SPD), zweite Bürgermeisterin Initiatorin des Bürgerparks, klarstellte: „das war uns wichtig“.
Unweit davon entsteht ein „Do It Yourself“-Spielplatz, also ohne Spielgeräte, dafür mit Naturmaterialien. Die Wiese im Herzen bleibt – anders als geplant – ohne Modellierung. Die Feuerwehr und Junge Union befürchteten, ihre Veranstaltungen (Sonnwendfeuer, Strohballenpool) sonst nicht mehr durchführen zu können. 46 Bäume werden im Park gepflanzt – nicht irgendwelche, sondern sogenannte „Zukunftsbäume“. Die 20 verschiedenen Arten vertragen das zukünftige Stadtklima, so Landschaftsarchitekt Michael Haas. Diese Arten seien besonders beständig gegen Hitze, Trockenheit aber auch Frost. Zusätzlich wird ein Trockenrasen angelegt. Abstellmöglichkeiten für Fahrräder werden an allen Eingängen zum Bürgerpark installiert.
Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) zeigte sich erfreut über die Förderung und dankte Maria Wirnitzer für ihr Engagement. Der von ihr entworfene Plan habe „wesentlich dazu beigetragen, dass wir die Fördermittelzusage erhalten haben“, so der Bürgermeister. Mit dem Park bringe man den Natur- und Klimaschutzgedanken zusammen. Eine kleine Maßnahme, aber für die Gemeinde „doch groß“.
Der Park, der bis Ende 2023 fertiggestellt und dann im neuen Jahr offiziell eröffnet werden soll soll ein „Park für alle“ werden, so Maria Wirnitzer. Dafür sorge auch der Treffpunkt in der Mitte.
Ursprünglich plante man auf der bestehenden Straße, dem sogenannten „Bewegungsband“, Basketballkörbe und Tischtennisplatten zu errichten. Diese Maßnahmen fallen den Sparmaßnahmen des Umweltausschusses zum Opfer – man entschied sich gegen die Platten und Körbe, dafür für eine Modellierung der Wiese, die im Laufe der Planungen zugunsten der Veranstaltungen wieder abgeschafft wurde. Man wollte sich um Sponsoren für die Erweiterung bemühen. Auf Nachfrage stellt sich heraus: dies ist gar nicht so einfach, denn durch die Bundesförderung ist die Gemeinde an Auflagen gebunden.
Für Susanne Huckele vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Bonn ist klar: das Bundesinteresse steht an erster Stelle: „Unser Fokus liegt auf der Förderung der Grünen und Blauen Infrastruktur“. Ein Basketballplatz hingegen „steht nicht in unserem Interesse“. Man könne sich aber abstimmen. Erst dann ist absehbar, ob eine Nachrüstung möglich ist.
Trotz der Baumaßnahmen können Sonnwendfeuer und Strohballenpool übrigens stattfinden. Jüngst wurde der Termin für den Pool bekannt gegeben: vom 28. bis 30. Juli ist es wieder so weit. Gut einen Monat davor, am 23. Juni ab 18 Uhr lädt die Feuerwehr zum Sonnwendfeuer ein.