Sparen um jeden Preis?

von Leon Öttl

Er sollte optisch ein Hingucker werden: Der Neubau von Turnhalle und Hort an der Wendelsteinstraße. Doch jetzt setzt die Gemeinde den Sparstift an: Statt der abgeflämmten Fassade wird nur noch lasiertes Holz verwendet – was nicht nur Auswirkungen auf die Optik, sondern auch auf die Nutzbarkeit hat. Durch Witterungseinflüsse vergraut die lasierte Variante über die Jahre. 

Die Turnhalle liegt derzeit im Budget – 11,3 Millionen Euro soll der Neubau kosten. (Zu Beginn der Planungen waren es 7 Millionen Euro.) Doch die Fassade, die im japanischen Stil karbonisiert, also abgeflämmt, werden sollte, wird zu teuer: Statt erwarteter 375.000 Euro gingen nur Angebote jenseits der 800.000-Euro-Marke-ein.

Darum entschied sich der Gemeinderat nun, lasiertes Holz zu verwenden. Auch die Unterkonstruktion soll aus Holz gebaut werden, eigentlich war diese aus Aluminium vorgesehen. Hinzu kommt, dass statt automatischer Schiebeläden nun händisch bedienbare Klappläden zum Einsatz kommen sollen.

Aus einem ambitioniert geplanten Hingucker wird also nun ein gewöhnlicher Holzbau. Man erhofft sich so rund 250.000 Euro Ersparnis, die „aber nicht garantierbar“ sei, wie es die Architekten beschreiben.

Mit den Sparmaßnahmen geht eine schlechtere Wärmedämmung einher – und das, obwohl man eh schon auf „low Tech“ mit natürlicher Belüftung setzt. Im Sommer könnte das unangenehm werden: Schon mit der alten Planung wurde bei Außentemperaturen von 30 Grad eine Innentemperatur im Hort von bis zu 28 Grad berechnet.