Zum Jahreswechsel zieht das “vitalytic” Gesundheitszentrum in die Heinrich-Marschner-Straße 95. In den Räumen am Baldhamer Bahnhofplatz entsteht dann eine soziale Einrichtung der Gemeinde Vaterstetten mit dem Schwerpunkt “Seniorenarbeit”. Das hat der Haupt- und Familienausschuss des Vaterstettener Gemeinderats gestern einstimmig beschlossen. Finanziert wird das Projekt von einem großzügigen Erbe, das die Gemeinde Vaterstetten 2020 erhalten hat. Unter anderem eine Doppelhaushälfte hatte die Gemeinde geschenkt bekommen, mit der Bedingung, das Erbe für soziale Zwecke zu nutzen.
Künftig übernimmt die Gemeinde die soziale Beratung wieder selbst. Im Zuge der neu geschaffenen Stelle mit 25 Wochenstunden soll auch mehr Zeit für Seniorenarbeit sein. Dienstleistungen für Senioren seien „notwendig und gemeindliche Pflichtaufgabe“, heißt es aus dem Rathaus. Die Arbeit soll in einem „Stützpunkt“ stattfinden. Doch für diesen Zweck eignet sich die vererbte Doppelhaushälfte nicht.
Da das Gesundheitszentrum „vitalytic“ zum Jahreswechsel in die Heinrich-Marschner-Straße umzieht, wird ein Ladenlokal am Baldhamer Bahnhofsplatz frei. „Großes Glück“ habe man mit der Liegenschaft, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU). Dieses eigne sich deutlich besser für die Nutzung, daher beabsichtigt die Gemeinde eine Vermietung der Doppelhaushälfte und will mit diesen Einnahmen den neuen Stützpunkt finanzieren.
War ursprünglich noch von einem Stützpunkt für Senioren die Rede, beschloss der Haupt- und Finanzausschuss am gestrigen Mittwoch (25. Oktober) eine umfassendere Nutzung, nämlich als soziale Einrichtung. Schwerpunkt soll aber dennoch die Seniorenarbeit bleiben. Die Nutzung für Vereine, zum Beispiel dem VdK, „von jung bis alt“ soll im neuen Ladenlokal stattfinden, die Aktivitäten des Seniorenbeirats sollen dabei „wesentlich stattfinden“, betonte Spitzauer in der Sitzung. Ein entsprechendes Konzept für die neue Einrichtung soll nun erarbeitet und vorgestellt werden.
Dass das neue Zentrum einen „Meilenstein in der öffentlichen Seniorenarbeit“ darstellt, wie die Verwaltung den Standort beschreibt, sieht auch Klaus Willenberg (FDP), Referent des Gemeinderats für Seniorenarbeit, so. Er wies auf die Demographie hin und lobte das „unermüdliche Engagement“ des Seniorenbeirats.
Die zweite Bürgermeisterin Maria Wirnitzer (SPD) stimmte Klaus Willenberg zu und freute sich über die Schaffung einer öffentlichen Einrichtung in ihrem Wohnort Baldham. Die Nutzung durch Organisationen und Verbände befürwortete sie, der VdK würde derzeit etwa in privaten Räumen beraten, was „nicht so ganz optimal sei“, daher wäre eine Nutzung der sozialen Einrichtung gut.
Der Ausschuss beschloss die Schaffung des neuen sozialen Standortes einstimmig. Schon im Januar ist die Immobilie nutzbar.