Wie klingt Sprache? Wie klingt Stimme? Wie klingt unser Zuhause und wie haben sich die Klänge unserer Heimat verändert? Was klingt außergewöhnlich, was alltäglich? Fragen, denen sieben Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums Vaterstetten nachgegangen sind. Zusammen mit fünf weiteren Schulen aus Bayern, Hamburg, Hessen und dem Saarland haben sie vier Monate lang geforscht, gelauscht, recherchiert und Experten interviewt. Am 11.07. werden die Ergebnisse auf einer festlichen Veranstaltung in Frankfurt präsentiert.
Unterstützt von ihrem Mediencoach Bernhard Jugel, haben die Vaterstettener Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses „Begabtenförderung“ der 6. bis 8. Klassen drei kleine Spielszenen geschrieben, die in den Studios des Bayerischen Rundfunks als Hörspiele vertont wurden. „Alle waren mit Ausdauer und Beharrlichkeit bei der Sache“, versichert Amelie Cocron, die das Projekt als Deutschlehrerin klassenstufenübergreifend betreut hat. Marc aus der siebten Klasse hat sich mit dem Klang der Sprache beschäftigt – und durfte dafür einen Professor für Phonetik an der LMU München interviewen. „Ich würde auf jeden Fall wieder mitmachen,“ sagt Marc nach dem Tag im Studio. „Das hat mich schon verändert, ich höre jetzt viel genauer hin im Alltag. Und ich wollte unbedingt mal sehen, wie ein Hörspielstudio aussieht!“ Für Chanh war vor allem wichtig, dass alle frei entscheiden durften, welche Themen bearbeitet werden sollen. Der Achtklässler hat für den Beitrag über Schulwegklänge einen beliebten Schulbusfahrer interviewt und ihn danach gefragt, welche Rolle Klänge bei der Arbeit für ihn spielen. „Dafür haben wir eine Genehmigung vom Pressesprecher der Bahn gebraucht, damit wir den Busfahrer überhaupt interviewen dürfen“, sagt Chanh. Neben der Arbeit mit Klang und Mikrofon sind es für Lehrerin Amelie Cocron genau diese Kontakte mit der Welt außerhalb der Schule – Telefonanrufe bei Professoren oder Pressesprechern – die das Projekt so wertvoll für die Schüler machen. „Es war eine super Sache”, sagt sie nach einem langen Tag in den Studios des Bayerischen Rundfunks, wo die Gruppe ihre Aufnahmen professionell produzieren durfte.
Als Klang.Forscher! haben sich rund 90 Jugendliche mit Methoden des Forschenden Lernens, der Medienpädagogik und der Zuhörbildung Zugänge zu Klängen und Geräuschen erarbeitet. Sechs verschiedene Schulklassen von der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe nahmen an dem Projekt teil. Die Ergebnisse ihrer Forschungsreise in die Klangwelt präsentieren die Vaterstettener Schüler nun mit ihren anderen Klang.Forscher!-Kollegen in einer feierlichen Abschlussveranstaltung am 11. Juli 2016 im Hessischen Rundunk in Frankfurt am Main.
Abschlussveranstaltung des Klang.Forscher!-Projekts
Zeit: Montag, 11. Juli 11 – 12:30 Uhr
Ort: Bertramstraße 8, Haupteingang, 60320 Frankfurt am Main
Eröffnet wird die Veranstaltung durch Hans Sarkowicz , Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zuhören und Ressortleiter Literatur und Hörspiel im Hessischen Rundfunk, sowie Lutz Roschker, Vorstand der PwC-Stiftung. Jede Schulklasse präsentiert der Öffentlichkeit ihre Herangehensweise zum Thema Klang und die daraus entstandenen Hörstücke. Lars Ruppel (Slam-Poet und mit Sprache und Klang bestens vertraut) wird durch die Veranstaltung führen. Verabschiedet werden die Schülerinnen und Schüler von Berthold Tritschler, stellvertretender Intendant des Hessischen Rundfunks.
Klang.Forscher! ist ein Kooperationsprojekt der Stiftung Zuhören, der PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur und CHUNDERKSEN, einem Büro für Filmproduktion und Kommunikationsdesign. In Hamburg wurde das Projekt in Kooperation mit den Ohrlotsen, einer Initiative des Stadtteil- und Kulturzentrums Motte e.V., durchgeführt.
Weitere Informationen zum Projekt Klang.Forscher! finden Sie unter www.klang-forscher.de