Feierlich wurde am Montagnachmittag das neue Seniorenzentrum am Bahnhofsplatz in Baldham eröffnet. Das Interesse der Bevölkerung an der neuen Einrichtung war groß, zahlreiche Bürger wollten sich ein Bild der neuen Einrichtung machen.
Dass es diesen Standort in Baldham gibt, ist einer Erbschaft zu verdanken: Der Gemeinde wurden 200.000 Euro sowie ein Doppelhaus vermacht – mit der Bedingung, diese für soziale Zwecke zu verwenden. Nachdem sich die Nutzung des Doppelhauses für soziale Zwecke als nicht praktikabel herausstellte, wird die Miete des Seniorenzentrums nun wiederum aus der Vermietung des Doppelhauses finanziert – unabhängig der sonst klammen Haushaltssituation.
Im Zentrum, das in die ehemaligen Räume von vitalytic einzieht, steckt Engagement und Herzblut: viele Einrichtungsgegenstände und eine Kaffeemaschine wurden gespendet. Maßgeblich bei der Gestaltung eines Konzepts und der Einrichtung beteiligt war der Seniorenbeirat. Auch das Logo wurde ehrenamtlich erstellt. Der 85-jährige Helmut Schlund brachte das neue Schild in luftiger Höhe auf einem Gerüst an – aus Spaß an der Sache, wie er uns berichtet.
Im Stützpunkt soll sich künftig alles um Senioren drehen. Unter anderem die gemeindliche Sozialberatung hat hier künftig ihren Standort. Weitere Angebote soll es von verschiedenen Vereinen geben – etwa dem TSV oder dem VdK. Auch der Pflegestützpunkt des Landratsamt wird vom OHA an den Baldhamer Bahnhofsplatz verlegt. Man sehe das Angebot als Ergänzung der restlichen Angebote und nicht als Konkurrenz, betont Hans Günter Kempf, Vorsitzender des Seniorenbeirats, bei den Feierlichkeiten. Ein „Clubhaus für Senioren“ soll der Standort werden, das „allen Senioren“ offen stehe.
Tatsächlich steht die Einrichtung nicht nur Senioren offen: denn anders, als der Markenauftritt vermuten lässt, handelt es sich bei der Einrichtung nicht nur um einen Standort rein für Senioren, sondern eine „soziale Einrichtung mit dem Schwerpunkt Seniorenarbeit“, so die Beschlusslage. Der Fokus liegt zwar auf Angeboten für Senioren, doch grundsätzlich soll das Zentrum auch multifunktional genutzt werden. Solange dies nicht kommerziell mit „Mordsgebühren“ geschehe, da schaue die Gemeinde, die als Betreiberin über die Raumvergabe entscheidet, „genau hin“, betont Bürgermeister Spitzauer (CSU) in einer Gemeinderatssitzung. Interessenten, etwa Vereine, können sich ans Sozialamt wenden.
Das Seniorenzentrum öffnet seine Türen am kommenden Samstag (20. April) von 10 bis 16 Uhr für interessierte Bürger.