Unerfreuliche Post flatterte kürzlich 10 Familien, deren Kinder den Hort im Katholisches Kinderhaus St. Christophorus Neukeferloh besuchen, ins Haus: Eine Woche vor Weihnachten erhielten sie per Rundmail die Info, dass ihr Hort geschlossen wird – wenige Tage später folgte dann die offizielle Kündigung ihrer Betreuungsplätze mit Wirkung zum 31. Januar. “Uns wurde Weihnachten dieses Jahr richtig versaut”, so der Tenor der betroffenen Eltern. “Für einen kirchlichen Träger war das ein schönes Weihnachtsgeschenk.” Über den Kommunikationsstil des Trägers, der Erzdiözese München und Freising, ist man entsetzt. “So kann man doch nicht mit den Eltern umspringen. Über eine Schließung in einer Mail zu informieren ist unmöglich.” Man hätte sich einen frühzeitigen Elternabend gewünscht, bei dem offen darüber diskutiert wird, wie es weiter geht und alle Beteiligten ins Boot geholt werden. Die Gemeinde Grasbrunn hat sich über die Weihnachtsferien hinweg darum gekümmert, allen zehn Kindern einen neuen Hortplatz zu beschaffen. Trotzdem ist man auch hier der Meinung, dass die Art der Kommunikation äußerst unglücklich gelaufen ist. “Es war alles sehr kurzfristig”, so Nicole Jung, zuständig für Kindertageseinrichtungen und Schulangelegenheiten in der Gemeinde. “Wir sind aber in der glücklichen Lage, alle Kinder auffangen zu können. Es gab schon andere Zeiten, da hätte es schlecht ausgesehen.”
Als Grund für die Schließung des St. Christophorus-Horts wird vom Träger Personalmangel angegeben: Die Leitung fällt hier für längere Zeit krankheitsbedingt aus. Auf Nachfragen von B304.de, war man intensiv auf Personalsuche, um das Betreuungsproblem zu lösen. “Wir können nichts für die angespannte Personalsituation, die bundesweit herrscht”, so Manfred Wilkens, Verwaltungsleitung Diözesane Kitas München Freising. “Wir haben dann mit der Kommune Kontakt gesucht und uns rückversichert, dass jedes Kind einen Ersatzplatz bekommt. Es tut uns sehr leid, dass wir keine andere Lösung finden konnten. Wir sind als Träger verantwortungsvoll mit der Situation umgegangen und haben bis zu letzt versucht, das Personalproblem zu lösen.” Das sei auch der Grund dafür, wieso die Eltern so spät ihre Kündigungen erhielten, so Wilkens, der außerdem betont, dass man den Eltern jederzeit die Möglichkeit zur Kommunikationsaufnahme angeboten hätte. “Mit mir hat niemand gesprochen.”
Die Eltern hätten sich indes das Angebot der Kommunikationsaufnahme schon früher gewünscht und nicht erst nachdem sie vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. “Natürlich ist uns der Personalnotstand in der Branche überaus bewusst. Die sich abzeichnende Situation war schon seit Monaten bekannt und wurde nicht einmal andeutungsweise mit uns kommuniziert”, so die Elternschaft.
Ab Februar werden die zehn Kinder aus dem Katholischen Kinderhaus St. Christophorus nun einen der beiden anderen Horte- bzw. die Mittagsbetreuungseinrichtungen in Neukeferloh besuchen. “Die Hälfte der betroffenen Kinder sind in der 1. Klasse. Für die ist ein Wechsel nach so kurzer Zeit nicht schön”, so die Eltern. Bei einem Treffen mit der Gemeinde werden die Erziehungsberechtigten jetzt über die Zuteilung auf die neuen Einrichtungen informiert.