Schraubenzieher als typisches Einbruchswerkzeug

von edithreithmann

Eigentlich wollte der Harthauser Graham Scott sich nur bei der Polizei über Einbruchschutz beraten lassen. Im weiteren Gespräch kam man überein, dass auch die Bevölkerung von der Beratung profitieren soll. So wurde auf Initiative von Scott für die Bewohner von der Kripoberatungsstelle im Bürgerhaus Harthausen am Mittwoch, 5.April, eine Informationsveranstaltung abgehalten.

Trotz des frühen Beginns um 14:30 Uhr, konnte Kriminalhauptkommissar Michael Rasp mit seinen rollenden Sicherheitsmobil 50 Personen begrüßen. Dass ein einfacher Schraubenzieher das typische Werkzeug der ungebetenen Gästen ist, war den Meisten nicht bekannt. Rasp zeigte, welche Möglichkeiten der Einbrecher mit dem Schraubenzieher hat und wie einfach bei unzureichend gesicherten Fenster, Türen, Roll-Läden und Terrassentüren sich man Zutritt verschaffen kann. Es gibt kein gutes Versteck im Haus. Sicher sind Wertgegenstände und wichtige Dokumente nur im Bankfach, welche mittlerweise ausgebucht sind. „A bisserl Geld a bisserl Schmuck“ wird immer gefunden. Teilweise sind die Sachschäden höher als der gestohlene Wert. Die Einbrecher kennen mittlerweise jedes Versteck, wie die Polizei bei der Anzeigenabgabe erfahren muss. Nur einbruchhemmende Türen und Fenster bieten mehr Schutz. Lassen sie sich von zertifizierten Fachfirmen, welche von der Polizei empfohlen werden, beraten. Diese Fachfirmen haben sich unter anderem zur fachgerechten Kundenberatung gemäß der polizeilichen Empfehlungspraxis verpflichtet. Für Änderungen werden von der KfW Bank Zuschüsse gezahlt. Sicherheit gibt es nicht im Baumarkt. Auch ein Hobbyhandwerker geht hier an seine Grenzen wenn er sein Heim einbruchsicher machen will. Meiden sie unangemeldete Fachleute. Lassen sie nicht Unbekannte in ihre Wohnung, so der Rat. Lieber einmal ein Anruf zuviel bei der Polizei unter 110, wenn etwas verdächtig erscheint. Auch Tipps für eine längere Abwesenheit hat der Kriminalhauptkommissar. Wichtig ist auch eine gute Nachbarschaft. Zum Schluss bekamen alle eine Infomappe mit weiteren Tipps. Nach der Informationsveranstaltung, für die es viel Applaus gab, wurden von Rasp noch einige Wohnungen begutachtet und Ratschläge gegeben, wo und wie Änderungen sinnvoll sind.

Trotz frühen Beginns kamen 50 Personen zur Informationsveranstaltung der Kripo im Bürgerhaus Neukeferloh (Foto: Wolfgang Mende)
Am Modell erklärte Kriminalhauptkommissar Michael Rasp (zweiter von rechts) einbruchhemmende Schlösser (Foto: Wolfgang Mende)
Das meistbenutzte Einbruchsgerät. Mehr wird nicht benötigt (Foto: Wolfgang Mende)