„In Grasbrunn und Haar geht es voran, in Vaterstetten eher nicht“ – so unser Bericht in der B304.de-Zeitung vom März. Jetzt kommt auch in Vaterstetten Bewegung in die Sache.
Die Planungen zum schnellen Radweg von Grafing bis München schreiten voran. Die Initiative der Grünen aus Ebersberg sowie Landkreis und Stadt München fordert den Ausbau eines durchgehenden Weges für Fahrradfahrer. Dabei sollen hauptsächlich bestehende Wege genutzt werden, die ausgebaut werden sollen, unter anderem mit einer Asphaltierung. In Vaterstetten soll die Strecke entlang der S-Bahn führen, hierbei soll eine Brücke über die Möschenfelder Straße gebaut werden. Weiter in Richtung München geht es über die Autobahn.
In Grasbrunn wurde nun eine 11-seitige Machbarkeitsstudie vorgestellt. Die Gemeinderäte entschieden sich für die teuerste der drei Varianten: Den Bau eines neuen Radwegs neben der bestehenden Strecke. Dies hat den Vorteil, dass Rad- und Fußverkehr getrennt sein könnten. Die Grünen sprachen sich für eine Beleuchtung mit Bewegungsmeldern aus, um Lichtverschmutzung zu vermeiden. Sie sehen den Beschluss als „wirklich großen Schritt“ für das Projekt. In Haar ist die Lage nicht so einfach: aus Platzmangel kann auf eigenen Grundstücken (ca. 150 Meter) kein getrennter Weg gebaut werden. Man wolle aber mit der Bahn ins Gespräch treten, die Eigentümerin der meisten Grundstücke entlang des Verlaufs des geplanten Weges ist. Man entschied sich, eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen. Dass die Zeit eilt, stellt das Planungsbüro in Grasbrunn klar: Möchte man von der Förderung von 75% des Bundes im Rahmen des Programms „Stadt und Land“ profitieren, müsse der Weg bis 2023 fertiggestellt sein. Das Büro sieht gute Chancen für eine Bewilligung in der von den Grasbrunner Gemeinderäten befürworteten Variante.
Nicht so eilig sah man es hingegen in Vaterstetten: Hier wollte man lieber warten, bis ein Mobilitätsmanager eingestellt ist, im März soll der dafür nötige Stellenplan beschlossen werden. Im Sonderausschuss im vergangenen April entschied man sich zwar für eine Prüfung, doch die solle durch den Manager erfolgen. Ein Antrag, die Umsetzung des Weges ab 1. Januar 2022 auch ohne Manager zu prüfen, war mit knapper Mehrheit abgelehnt worden. Auf Nachfrage bei der Gemeinde teilte uns Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) am 15. Februar mit, es seien noch keine Förderanträge gestellt worden, darum solle sich der Mobilitätsmanager kommen, sobald er eingestellt sei. Man wollte sich mit der Gemeinde Grasbrunn treffen, um deren Pläne zu erfragen.
In der Bauausschusssitzung vom Dienstag nach Redaktionsschluss der B304.de-Zeitung klang die Situation bereits ganz anders: Brigitte Littke, Leiterin des Bauamts, teilte den Ausschussmitgliedern und der Öffentlichkeit mit, dass das Treffen inzwischen erfolgt sei. Man werde sich an einem gemeinsamen Förderantrag beteiligen, da derzeit viele Förderprogramme laufen. Außerdem wolle man das Planungsbüro mit einer Untersuchung für die in der Gemeinde befindlichen Strecken beauftragen. Sepp Mittermeier (SPD) betonte, in der Machbarkeitsstudie sollten auch Anschlüsse zu innerörtlichen Radverbindungen beachtet werden.