Erstmals veröffentlichte die Eisenbahngesellschaft des Freistaats in diesem Jahr ein Ranking, bei dem über 1.000 Bahnhöfe in Bayern auf ihre Qualität untersucht worden. Die Stationen in München und Umgebung schneiden dabei besonders negativ ab.
Insgesamt können von -100 bis +100 Punkte erreicht werden, wobei 0 dem Mindeststandard entspricht und 100 die Bestwertung. Bewertet haben die Prüfer jeweils die Bahnsteige, und zwar in den Aspekten: Funktionsfähigkeit der Stationsausstattung, Sauberkeit sowie Fahrgastinformation.
Mit +14,5 (Baldham) sowie +27,6 (Vaterstetten) schneiden die Halte im B304-Gebiet deutlich über dem Münchner Durchschnitt (-47,5) ab. Die Bestnote 100 erreichte nur der Flughafen-Bahnhof, mit -68,93 steht Riem am schlechtesten da.
Doch auf den zweiten Blick wird klar: Zur guten Note trägt hauptsächlich die Fahrgastinformation bei, hier erreichen sowohl Baldham und Vaterstetten den Höchstwert. Mit +43 (Baldham) und +33 (Vaterstetten) bewertet die Prüfer auch die Sauberkeit positiv.
Beim für die meisten Nutzer entscheidenden Kriterium, der Stationsausstattung, hapert es dagegen gewaltig: Baldham erreichte hier -100, und damit die schlechteste Bewertung. Gründe: der defekte Aufzug, Schäden an den Bänken, Schaukästen und Wartehäuschen. Auch Pflastersteine waren kürzlich herausgerissen, wie uns ein Leser schildert und eine Pressesprecherin der Bahn auf Nachfrage bestätigt. In Vaterstetten sieht es mit einer Bewertung von -50 nicht viel besser aus. Der Aufzug ist seit Ende letzten Jahres nicht nutzbar, er wird derzeit ausgetauscht und soll im vierten Quartal wieder laufen. Zudem seien Sitzbänke beschädigt, so die Prüfer.