Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Viele Menschen verzichten dann 40 Tage lang auf Schokolade, Alkohol. Oder eben Plastikverpackungen. Genau das möchte auch die Gemeinde Haar in diesem Jahr wieder unterstützen und lädt ein zum 2. Haarer Plastikfasten.Seife statt Duschgel, Gemüse ins Stofftascherl statt ins Plastikhemdchen, Käse am Stück statt in Scheiben mit Trennplastik. Immer mehr Menschen gehen schon ganz bewusst mit ihrem Plastikkonsum um, doch es gibt noch viel Luft nach oben. Daher ruft die Gemeinde vom 17. Februar bis zum 3. April zum zweiten Mal zum Plastikfasten auf. Dabei ist definitiv Kreativität gefragt. Denn sobald man seine Kunststoffkonsumgewohnheiten genauer betrachtet, stellt man fest: Gar nicht so einfach ohne Plastik. Eine Null-Diät wird es in den nächsten Wochen in keinem Fall werden. Doch wie beim normalen Fasten muss ja nicht auf jede Kalorie verzichtet werden, um erfolgreich zu sein.
Ein Anfang ist gemacht, wenn schon mal auf Wegwerfplastik verzichtet wird. Also zum Beispiel Körbe oder Stofftaschen statt Plastiktüten zum Einkaufen mitnehmen. Milch, Joghurt und Sahne gibt es in Glaspfandflaschen. Verzicht auf Fertigmenüs und eigenen Behälter für den Coffee to go oder die Nudeln vom Lieblingsitaliener mitbringen. Für weitere Anregungen gegen den Plastikwahn hat die Gemeinde zwei Vorträge geplant (siehe unten). Und in den Schaufenstern der Gemeindebücherei findet parallel zur Fastenzeit eine Ausstellung statt. Begleitet wird die Aktion auch über die Sozialen Medien, auf der es auch Tipps und Tricks geben soll –gerne auch direkt aus der Communitiy heraus. Schon im letzten Jahr zeigte sich während des ersten Plastikfastens, dass in der Gemeinde Haar eine Reihe sehr erfolgreiche und vor allem kreative Plastikvermeider daheim sind, von denen jeder lernen kann. “Leider wurde unsere erste Fastenzeit jäh von der Pandemie unterbrochen, der Fokus lag in den letzten Tagen dann auf Corona. Auch das zweite Plastikfasten hat noch deutliche Einschränkungen –nicht alle Ideen können kontaktlos umgesetzt werden”, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. “Auch die Aktion „Das Haarer Einkaufsdascherl“ wird coronabedingt nicht pünktlich starten können.” Zur Erinnerung: In einer Reihe von Haarer Supermärkten sollen „Taschenbäume“ aufgestellt, auf denen von den Haarer*innen selbst genähte Einkaufstaschen aufgehängt werden -alles Unikate und zum Ausleihen. Damit können sich auch spontane Einkäufer*innen, die zwar den Geldbeutel aber keine Tasche oder Korb dabei haben, den Griff zur Plastik-bzw. Papiertüte an der Kasse sparen. Sie können sich dann eine von ihren Mitbürger*innen liebevoll genähte Stofftasche leihen. Das bedeutet: Vom „Taschenbaum“ kann man sich nicht nur einen Stoffbeutel wegnehmen, sondern ihn dann auch wieder hinhängen. Ein durch und durch nachhaltiges System –praktisch und zudem noch schön anzusehen. “In Corona-Zeiten ist dieses Austausch-Projekt natürlich nicht umsetzbar. Aber da schon so viele fleißige Näher*innen ihre Dascherl bei uns abgeliefert haben, fällt der Startschuss, sobald es wieder möglich ist”, erklärt die Pressestelle der Gemeinde. Wer übrigens noch Lust hat, Einkaufsdascherl zu nähen, der kann das gerne tun. Etiketten dazu gibt es im Rathaus in der Bürgerinfo –und abgeben kann man die Taschen dann auch dort.
VORTRÄGE UND AUSSTELLUNG
03.03., 19 Uhr: Online-Vortrag „Plastikfrei –mit Spaß dabei“
17.03., 19 Uhr: Zero-Waste-Schulung (online) „Plastikprodukte vermeiden“
Anmeldung: roeder@gemeinde-haar.de
22.2. –1. 4.2021: Ausstellung im Schaufenster der Gemeindebücherei