In der April-Gemeinderatssitzung (26.04.) stellte erneut die Firma attocube Systems AG ihr geplantes Projekt am „Haarer Dreieck“ vor und das Jugendkulturhaus Route 66 bekommt eine weitere Vollzeitstelle.
Nach den diskussionsreichen und hitzigen letzten Sitzungen konnte dieses mal die Bürgermeisterin Gabriele Müller alle Tagesordnungspunkte in ruhiger Atmosphäre vorstellen und abstimmen lassen. Und alle TOPs wurden einstimmig akzeptiert!
Bericht der Bürgermeisterin
Zum Auftakt berichtete sie von ihrem Schreiben an den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, in dem sie um Umstellung auf Langzüge bei den S-Bahnlinien S2 und S4 bittet. Speziell am Wochenende sind die momentan fahrenden Kurzzüge nicht ausreichend und immer „rappelvoll“.
Die Beanstandungen für den zu kleinen Park+Ride in Gronsdorf, direkt bei der S-Bahn sind: Er ist zu klein, es gibt zu wenig Fahrradstellplätze, Bäume stehen im Weg und der Bus kann schlecht anfahren. Dazu ist der Vorschlag der Rathauschefin, noch zu abzuwarten, da auf dem Gelände eventuell ein Schulbau seinen Platz finden wird.
Finanzen der Gemeinde
Die Finanzkraft der Gemeinde nach dem schrecklichen Jahr 2013 hat sich etwas erholt, das möchte sie zur Kenntnis geben. Ein Sachverständiger übernahm die Vorprüfung der Jahresrechnung 2014 und erstellte einen Bericht . Bestehende Unklarheiten konnten mit den zuständigen Gemeindemitarbeitern geklärt werden und das Ergebnis der Haushaltsrechnung schließt mit den bereinigten Soll-Einnahmen und –Ausgaben im Verwaltungshaushalt mit jeweils 53.999.263,29 Euro und im Vermögenshaushalt mit jeweils 8.653.384,49 Euro. Der Sachverständige lobte die gewissenhafte Arbeit der Verwaltung. Die Bürgermeisterin wurde daraufhin, ebenfalls einstimmig, für das Jahr 2014 entlastet.
Bebauung des „Haarer Dreiecks“
Ein erfreuliches Thema des Abends war die Vorstellung des Bebauungsplans westlich des Eglfinger Weges/östlich des Marieluise-Fleißer-Weges, dem Haarer Dreieck, direkt an der S-Bahnhaltestelle. Dazu waren vier Vertreter der Firma attocube Systems , der Muttergesellschaft Wittenstein AG und des beauftragten Architekturbüros anwesend. Bereits am 28.07.2015 wurden Pläne vorgestellt, die schon damals den Gemeinderat überzeugten. Jetzt nach einigen Korrekturen und Veränderungen konnten die zukünftigen Bauherren einstimmig den Startschuss für das Bebauungsplanverfahren mit nachhause nehmen.
Gebaut wird ein modernes Niedrigenergiehaus mit viel Glas und hochwertiger Fassadendämmung, erste virtuelle 3D-Arbeitsmodelle sind schon vorhanden. Das Gebäude wird auf dem Grundstück so platziert, dass die schöne Baumallee entlang des Marieluise-Fleißer-Weges erhalten bleibt. Ein paar Angaben zu dem geplanten Gebäude: Es wird insgesamt viergeschossig, drei Vollgeschosse und eine Tiefgarage. Das 5.700 qm große Grundstück wird mit 6.600 qm oberirdisch bebaut, davon 5.200 qm Nutzfläche. 180 Büroarbeitsplätze sollen dabei entstehen. Die Tiefgarage wurde mit 49 Plätzen geplant. Zusätzlich stehen 34 Stellplätze oberirdisch auf dem Gelände zur Verfügung, also insgesamt 83 Parkplätze. Alexander Zill (SPD) äußerte sich begeistert zu dem vorgestellten Bauvorschlag „das Projekt hat mich sehr beeindruckt“ und möchte nochmal die Anzahl der Parkplätze erklärt bekommen. Dr. Dirk Haft, der Geschäftsführer von attocube ergreift das Wort „Wir sind ein junges Team, darunter viele Radler und viele die öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Die Parkplätze reichen uns aus. Zur Zeit nutzen von 80 Mitarbeitern 12 einen Stellplatz“. Auch die gemeindliche Stellplatzsatzung wird eingehalten. Neben der Produktion und Verwaltung wird sich auch die Forschung und Entwicklung der Firma, die übrigens Systemlösungen für Anwendungen in der Nanotechnologie anbietet, im neuen Firmengebäude in Haar ansiedeln. Werner Kozlik (Die Grünen) interessiert sich dafür „wie das Dach genutzt wird?“ Der Architekt Stefan Sinnig erklärt, dass es nicht zur Energieerzeugung genutzt wird, aber begrünt und mit einer Terrasse für die Mitarbeiter versehen wird. Gerlinde Stießberger (CSU) möchte wissen, wie die Zulieferung geregelt ist. Dazu können die LKWs an den Stellplätzen vorbei und haben Wendemöglichkeit auf dem Gelände, beschreibt der Architekt den Plan.
Und die Öffentlichkeit ist im neuen Gebäude auch willkommen: Eine für jeden nutzbare Cafeteria soll die neue Attraktivität im Bahnhofsbereich werden. Vielleicht ist ja bis dahin auch die S-Bahnhaltestelle umgebaut, verschönert und barrierefrei.