Die Bahn startet die Inbetriebnahme eines neuen Stellwerks am Münchner Ostbahnhof. Was sich zunächst gut anhört, bringt für die Fahrgäste allerdings ausgerechnet in den Pfingstferien erhebliche Einschränkungen mit sich. “Ziel der Maßnahme ist die Digitalisierung und Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik rund um den stark frequentierten Ostbahnhof”, so die Bahn in einer Mitteilung. Der Abnahme- und Inbetriebnahme-Prozess des Stellwerks sei zeitaufwändig und hochkomplex. So sind insgesamt rund 8.000 Abnahmestunden notwendig. “Die Inbetriebnahme in den Ferien erfolgt schrittweise unter durchgehender engmaschiger Kontrolle und nimmt mehrere Tage in Anspruch.”
Für Fahrgäste bedeutet das umfangreiche Auswirkungen auf den S-Bahn-Verkehr, die sich in drei Phasen gliedern:
Phase 1: Nacht von Freitag, 6. Juni (22.30 Uhr), auf Samstag, 7. Juni (5 Uhr)
Wegen eines Softwarewechsels im bestehenden ESTW für die Stammstrecke sind die gesamte Stammstrecke und der Bereich rund um den Ostbahnhof bis Riem, Giesing, Trudering sowie Johanneskirchen gesperrt. Die Linien beginnen/enden vorzeitig. Ersatzweise verkehren Busse im 10-Minuten-Takt entlang der Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof sowie weitere Ersatzbuslinien zwischen Ostbahnhof und Riem, Johanneskirchen und Trudering.
Phase 2 | Samstag, 7. Juni (5 Uhr), bis Freitag, 13. Juni (5 Uhr)
Die S-Bahn-Gleise sind im Bereich des neuen ESTW wegen der Inbetriebnahme nicht befahrbar. Betroffen sind die Strecken rund um den Ostbahnhof bis Isartor, Giesing, Riem, Johanneskirchen und Trudering. Für Fahrgäste sind mehrere Busersatzverkehrslinien unterwegs: zwischen Isartor und Ostbahnhof im 5-Minuten-Takt, sonst im 20-Minuten-Takt. Auf der Stammstrecke westlich des Isartors verkehren nur die S2 und S3, die sich zwischen Laim und Isartor zu einem 10- Minuten-Takt ergänzen. Die anderen Linien aus dem Westen enden in Pasing (S6, S8), Heimeranplatz (S4) oder Hauptbahnhof (S1). Außerdem entfallen auf allen Linien der 10-Minuten-Takt sowie Verstärkerzüge.
Phase 3 | Freitag, 13. Juni (5 Uhr), bis einschließlich Mittwoch, 18. Juni
In diesem Zeitraum werden Experten der DB die Funktion des neuen elektronischen Stellwerks im laufenden Bahnbetrieb intensiv beobachten und analysieren. Alle Gleise sind wieder befahrbar, allerdings reduziert die DB vorsorglich den S-Bahn-Verkehr im Stellwerksbereich um etwa ein Viertel der Fahrten. So verkehren die S1 und S5 weiterhin nicht durch die Stammstrecke und bei der S2, S3 und S8 kommt es noch zu Ausfällen bei Verstärkerzügen. Schon innerhalb dieser Phase steigt die Anzahl der Fahrten schrittweise wieder leicht an, so fährt die S1 bereits ab 16. Juni wieder wie gewohnt. Ab Betriebsbeginn am frühen Donnerstagmorgen, 19. Juni, soll der S-Bahn-Verkehr wieder regulär laufen.