Zum zweiten Mal in der letzten Woche präsentierte sich der Vaterstettener A-Capella-Chor RondoVocale unter der Leitung von Kathrin Schiele-Kiehn der Öffentlichkeit: nach der Sonntagsmatinee im Münchner Botanischen Garten am vergangenen Sonntag nun am Samstag in Haar bei der fast schon traditionellen „Nacht der Chöre“.
Als erste Kostproben aus dem Konzertprogramm 2024 begann man mit einem schottischen Traditional, „Loch Lomond“, einem an sich achtstimmigen Chorsatz von J. Quick, jedoch mit Teilen für Solotenor und -sopran (gesungen von Oliver Grieshammer und Nicola Düsener).
Neu im Repertoire – und auch was fürs Auge – die allseits bekannte Geschichte vom „Drunken Sailor“, diesmal aber in einem überraschend flotten und humorigen, fast ironischen Arrangement (R. Sund): Da flogen Flaschen, da klirrten Gläser, da wankten Sänger… Die Zuhörer dankten es mit sichtlichem Vergnügen – und entsprechendem Applaus.
Die „Engel“ sind nun schon so was wie die Hymne von RondoVocale geworden: Ursprünglich von „Rammstein“ auf die Bühne gebracht, jetzt vorliegend in einem Arrangement von O. Gies, zeigt das Stück ein völlig anderes Gesicht: Gänsehaut-Feeling, sehr emotional und eindringlich präsentiert – Zitat „Gott weiß, ich will kein Engel sein“.
Zum Schluss ein Hit aus den frühen 70er Jahren, Jim Croces „Bad, Bad Leroy Brown“ erzählt die die (traurige) Geschichte eines Chicagoer Kleinkriminellen, vom fetzig und mitreißend Chor dargeboten in einem raffinierten Arrangement von Oliver Gies.
Ein stimmungsvolles Kontrastprogramm bot der Chor ein paar Tage später beim traditionellen Feriensegen von Pfarrer Opitz im Atrium der Baldhamer Petrikirche mit dem norwegischen „Jodler“, „A Song of Parting“ und dem von A. Schronen vertonten Psalm 91 „God has commanded all his Angels“. Bei Kerzenschein sangen abschließend Besucher und Chor gemeinsam „Der Mond ist aufgegangen“.
Sicherlich eine Einladung und Vorgeschmack auf die beiden Jubiläumskonzerte von RondoVocale am 9. und 10. November in Riem und Haar.