Gestern wurde gegen 18.30 Uhr eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Poing durch zwei Personen angehalten. Hierbei handelte es sich um einen 14-jährigen Landkreisbewohner und seinen Vater. Der Vater schilderte den Beamten, dass sein Sohn ihm gegenüber angegeben habe, dass er vor dreißig Minuten in Parsdorf von drei unbekannten Tätern zunächst mit Brandsätzen beworfen wurde und diese ihm anschließend sein mitgeführtes Fahrrad entreißen wollten.
Aufgrund der Angaben der Beiden verlegten insgesamt acht Streifenbesatzungen der Polizeiinspektion Poing und der umliegenden Dienststellen in den Bereich Parsdorf, um hier nach den drei vermeintlichen Tätern Ausschau zu halten. Aufgrund eines im Raum stehenden Raubes wurde auch die Kriminalpolizeiinspektion Erding verständigt, die sich mit einer Besatzung des KDD ebenfalls zum Tatort begab.
Im Laufe des Einsatzgeschehens verdichteten sich aufgrund der Spurenlage und widersprüchlicher Angaben des 14-jährigen die Hinweise darauf, dass der Tatablauf durch diesen nur vorgetäuscht wurde. Im Rahmen einer Vernehmung durch Beamte der Kriminalpolizei Erding gestand er schließlich, den angeblichen Raub nur erfunden zu haben. Ursprünglich habe er mit dieser Geschichte lediglich seinem 12-jährigen Bruder imponieren wollen, welche Auswirkungen seine Schilderungen haben, sei ihm nicht bewusst gewesen.
Der Junge sieht sich nun mit einer Anzeige wegen des Vortäuschens eines Raubes konfrontiert. Zudem wird in solchen Fällen durch das Polizeipräsidium geprüft, inwiefern ihm die durch den Einsatz entstandenen Kosten auferlegt werden können.