Radweg Purfing-Baldham: Nur mit Förderung

von Leon Öttl

Beim geplanten Radweg zwischen Baldham Dorf und Purfing könnte es bald voran gehen: Inzwischen gibt es eine Kostenkalkulation, die dem Gemeinderat am vergangenen Donnerstag vorgestellt wurde. Gut 3 Millionen Euro kosten Planung, Grunderwerb und Realisierung – viel Geld für den klammen Gemeindehaushalt. Wie die Leiterin des Bauamts, Brigitte Littke, ankündigte, könnte sich das Vorhaben noch verteuern.

Hellhörig macht da ein Förderprogramm des Freistaats: Mit bis zu 75 Prozent fördert dieser Radinfrastruktur. Ob der Bau der Verbindung zwischen den Ortschaften gefördert werden kann, lässt die Regierung von Oberbayern noch offen. Allerdings deutet sie an, dass eine wesentliche Voraussetzung für eine Förderung erfüllt sei. Denn: Purfing ist bislang als einziger Gemeindeteil nicht ins Radwegenetz eingebunden. Obwohl am Radweg seit fast 20 Jahren geplant wird.

Einig war man sich beim Baumschutz, der Stefan Ruoff (Grüne) besonders am Herzen liegt: Möglichst viele Laubbäume sollen erhalten bleiben und der Weg gegebenenfalls um die erhaltungswürdigen Eichen herum geplant werden.

Strittig hingegen der Vorschlag von Roland Meier (FW): Er schlug vor, zu prüfen, ob man die Strecke nicht auch zur Fahrradstraße umgestalten könnte – das wäre mit wenig Kosten verbunden, denn selbst mit Förderung würde der Radwegbau immer noch eine Million Euro kosten. Gerade bei der CSU-Fraktion und dem Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) stieß der Vorschlag auf wenig Begeisterung: Manfred Vodermair etwa sei „strikt gegen eine Fahrradstraße“, zu behindernd sei diese für die landwirtschaftliche Nutzung. Eine Fahrrastraße würde Tempo 30 bedeuten. Radler könnten etwa den Schulbus ausbremsen, gab Maximilian Mack (CSU) zu bedenken, daher sei die Fahrstraße „nicht zielführend“.

Dass der Radweg eine gute Sache ist, befand das gesamte Gremium für unstrittig. Doch angesichts des „flotten Preises“, wie Cordula Koch (SPD) ihn bezeichnete, beschloss man erst einmal einstimmig die weitere Prüfung und die Stellung eines Förderantrages. Noch gäbe es viele Unwägbarkeiten, so Klaus Willenberg (FDP), erst nach der Klärung und Zusage über Fördermittel sollte man sich endgültig entscheiden.

Auch Grundstücksverhandlungen sollen wieder aufgenommen werden: Einige wenige Eigentümer zeigten sich in der Vergangenheit nicht bereit, ihr Grundstück, über das der Radweg entlang der Straße verlaufen soll, zu veräußern. Das müsste notfalls mittels einer Besitzeinweisung erfolgen – also dem Zwangsverkauf an die Gemeinde.