Radweg: Appell an die Bahn

von Leon Öttl

Der Radweg entlang der S-Bahn ist in einem schlechten Zustand: immer wieder gibt es große Pfützen. Für Radfahrer und Fußgänger nicht nur unattraktiv, sondern im Winter auch gefährlich. Die Grünen in Grasbrunn forderten nun, dass die Gemeinde den Weg auf eigenem Gebiet auf eigene Kosten ausbessert, da die Bahn dies nicht mache. Doch im Gremium gab es kritische Stimmen.

Inge Ziegler (Grüne) erläuterte in der März-Sitzung, dass der Weg auf Haarer Flur bis zur Autobahnbrücke gut gepflegt sei. Hier pflege die Nachbargemeinde den Radweg, der sich im Eigentum der Bahn befindet. Es handle sich um einen „Unterschied wie Tag und Nacht“ im Vergleich zum Grasbrunner Abschnitt. Doch Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) warnte vor einer Sanierung in Eigeninitiative der Gemeinde. Es wäre geradezu ein „Dammbruch“, einen Fahrradweg herzurichten, der der Gemeinde nicht gehöre. Dem stimmte Wolfgang Kainz-Huber (FW) zu: wenn man beschließe, den Weg zu sanieren, gäbe es gleich zur nächsten Sitzung Anträge anderer Grundeigentümer. Kritisch angemerkt wurde auch die Verkehrssicherungspflicht, die auf die Gemeinde übergehe, wenn sie eingreife. 

wenn es Haar machen könne, wieso dann nicht auch Grasbrunn, fragte Mitchell Nelson (Grüne). Es handle sich nicht um irgendeinen Weg, sondern die Verbindung nach Haar. „Ein sehr wichtiger Verbindungsweg“, wie sie betonte.

Der geplante „schnelle Radweg“, für den die Strecke ohnehin ausgebessert und asphaltiert werden soll, ist unterdies in weiter Ferne: die Deutsche Bahn möchte ein neues System installieren, bis dahin gibt sie den Weg nicht für andere Zwecke frei – und als Versorgungsweg sei der Weg in „annehmbaren Zustand“, so die Auffassung des Eisenbahnunternehmens.

Dem Antrag der Grünen stimmte der Gemeinderat einstimmig zu. Es handelt sich um einen Auftrag an die Verwaltung, welche die Möglichkeiten zur Ausbesserung durch die Gemeinde prüfen soll. Konkrete Maßnahmen wurden noch nicht beschlossen. Für Radfahrer heißt es südlich der S-Bahn nach Regen zumindest in nächster Zeit weiterhin: Achtung, Pfütze!