Radio, selbst gemacht

von Moritz Steidl

Das Sommerferienprogramm der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten (NBH) ist trendy und digital. Zum ersten Mal im Angebot ist der Workshop „Als Radioreporter unterwegs“. Das Team des Radiosenders Vaterstetten FM wird mit den Teilnehmern eine eigene lokale Radiosendung komplett produzieren und senden. Die kann weltweit live per Internet empfangen und später auch auf der Radio-Homepage nachgehört werden. Der 18 jährige Abiturient Leon Öttl ist Chefredakteur und Inhaber von Vaterstetten FM. Einige Fragen und Antworten.

NBH: Herr Öttl, Sie wollen Kinder für das lokale Radio begeistern. Woher kommt Ihre Passion?

Leon Öttl: Ich war schon als Grundschüler ein interessierter Radiohörer. Die Programme des BR hatten es mir damals angetan, sowohl die Musik

Transportabel: Mischpult des Lokal-Radios vaterstettenfm (Fotos: privat)
Transportabel: Mischpult des Lokal-Radios
vaterstettenfm
(Fotos: privat)

als auch die Art der Moderation, einfach das gesamte Konzept. Später habe ich bei einigen Radioprojekten in München mitgemacht und irgendwann kam mir die Idee, einen eigenen Sender zu betreiben. Die Technik war verfügbar. Dann haben wir die Idee umgesetzt, erst im Zweiterteam, mittlerweile mit zwölf Mitwirkenden. Premiere war 2013 die Bürgermeisterwahl in Vaterstetten. Da konnten wir zusammen mit den Kollegen von b304.de in der Live-Sendung mit genauen Prognosen punkten.

 

Was macht lokales Radio so interessant und wichtig?

Wir haben unseren Fokus auf der Gemeinde Vaterstetten, können bei unseren Hintergrundrecherchen so speziell in die Tiefe gehen wie es andere Redaktionen gar nicht wollen. Etwa bei dem Thema Ausbau der S-Bahn-Stammstrecke. Wir fragen kritisch, was bedeutet das konkret für unsere Gemeinde. Wir liefern exklusive O-Töne der Betroffenen und Beteiligten.