Quote 10:1

von edithreithmann

Ein neues Projekt hat die Bürgerstiftung Haar für die Gemeinde ins Leben gerufen: „Wohnen für Hilfe“. Zusammenbringen, was gut funktionieren kann: Alt werden und zuhause wohnen bleiben, Jung sein und günstigen Wohnraum finden. Die Koordination dafür hat die ehemalige Gemeindemitarbeiterin im Sozialamt Frau Monika Malinowski übernommen. Sie wird unterstützt vom Seniorentreff Neuhausen e.V., der in diesem Thema fast 20 Jahre Erfahrung hat. „Die Chemie muss vor allem stimmen“ sagt Ursula Schneider-Savage, die für den Landkreis München 29 Gebiete für den Verein betreut, und jetzt auch Haar. Mit dem Projekt wird auch dem letzten Wunsch eines verstorbenen Haarer Bürgers, Simon Haslwarter, entsprochen, der sein Vermögen der Bürgerstiftung überlassen hat und sich dabei wünschte, dass ältere Haarer Bürger beim Wohnen zuhause unterstützt werden. Das Vorhaben entspricht einem langen Wunsch der Bürgermeisterin Gabriele Müller: „Ich freue mich auf diese erste Konstellation“.

Projekt"Wohnen für Hilfe" v.li. Christl Schwarz ( Vorstand Seniorentreff Neuhausen, Ursula Schneider-Savage ( Beratungsstelle im Landratsamt), Monika Malinowski (Ansprechpartnerin der Bürgerstiftung), Gabriele Müller (Bürgermeisterin), Jürgen Partenheimer (Vorstandsvorsitzender Bürgerstiftung Haar) Foto: B304.de/Edith Reithmann)
Projekt “Wohnen für Hilfe” v.li. Christel Dill (Vorstand Seniorentreff Neuhausen), Ursula Schneider-Savage (Beratungsstelle im Landratsamt), Monika Malinowski (Ansprechpartnerin der Bürgerstiftung), Gabriele Müller (Bürgermeisterin), Jürgen Partenheimer (Vorstandsvorsitzender Bürgerstiftung Haar) (Foto: B304.de/Edith Reithmann)

Entscheidend für ein harmonisches Zusammenleben ist die richtige Vorauswahl der Bewerber auf beiden Seiten und dazu gibt es detailliert ausgearbeitete Fragebögen bei den Wohnungssuchenden (meistens Studenten, Auszubildende, Lehrlinge) und einen Hausbesuch bei dem Wohnraumanbieter. Und nach dem ersten Kennenlernen, kann ein Probewohnen beginnen, wo beide Seiten sich beschnuppern können und täglich gekündigt werden kann. Wenn es dann zu einem festen Mietvertrag kommt, ist eine verkürzte Kündigungsfrist eingeräumt. Nebenbei sind beide Seiten (Jung und Alt) in ständigem Kontakt mit dem Verein oder wie jetzt in Haar, mit der zuständigen Ansprechpartnerin der Bürgerstiftung. „Das kürzeste was unser Verein Seniorentreff Neuhausen vermittelt hat war 1 Tag und das längste 7 Jahre, der Schnitt liegt bei 2,5 Jahren“, erklären Ursula Schneider-Savage und Christel Dill. 600 Wohnpartnerschaften sind auf diese Art und Weise vermittelt worden, einige treffen sich auch später noch und es sind schon schöne Freundschaften entstanden. Grundsätzlich gilt für die Mithilfe der jungen Bewohner: 1 qm Wohnfläche = 1 Stunde Hilfeleistung im Monat, und das kann sein: Rasenmähen, Hund ausführen, Wasserkisten schleppen, Garten pflegen oder einfach mal gemeinsam Spazieren gehen oder einen Kaffee trinken. Wichtig ist, dass der Wohngeber ein abgeschlossenes Zimmer für den jungen Mieter zur Verfügung stellt.

Und die Nachfrage in Haar ist groß und Haar ist attraktiv, durch die äußerst guten Verkehrsanbindungen. Die aktuelle Quote liegt bei 10:1, also 10 Wohnungssuchende zu 1 Wohnungsanbieter. Da könnte sich manch ein Haus-oder Wohnungsbewohner bzw. -besitzer auch aus sozialem Aspekt melden. „Wie die Bürgerstiftung Haar das Thema “Wohnen für Hilfe” angeht, ist für uns optimal”, lobt Schneider-Savage.

Monika Malinowski, Ansprechpartner der Gemeinde Haar, im Büro der Bürgerstiftung Im Poststadl, Münchner Straße 3, 1.OG Zimmer 25 (jeden Montag 14.00 – 16.00 Uhr) Tel. 089-46002-862 www.buergerstiftunghaar.de