Der Abi-Streich am Ernst-Mach-Gymnasium in Haar stand in diesem Jahr unter dem Motto “Gefängnis EMG”. Die Abiturienten verkleideten sich als Polizisten und Häftlinge. Und zehn Lehrer wurden angeklagt und mussten sich verteidigen. Sie haben leider alle ihren Prozess verloren.
Der Oberstufensprecher hatte die Idee zum Abi-Streich und alle G8-Abgänger stimmten darüber ab. “Das EMG war ja irgendwie unser Gefängnis, denn die vergangenen acht Jahre mussten wir hierherkommen”, erklärt der ehemalige Schülersprecher Noah Rueff. Er mildert aber sofort seine Aussage ab: “Für mich war es nicht nur Gefängnis. Vor 4 Wochen hatten wir unsere letzte Prüfung und ich würde gerne wieder zurück. Gut, dass wir uns heute nochmal alle treffen”. Fünf Stunden haben die Abiturienten aufgebaut und Tatorte in der Schule gestaltet. Vor allem der Unterstufe boten sie gute Unterhaltung: Die Polizisten verfolgten die Häftlinge durchs Schulhaus und schossen mit Wasserpistolen. Auch Wasserbomben platzten. Bei dem schönen, warmen Wetter eine angenehme Erfrischung. Parallel wurde die Turnhalle spontan zum Gerichtssaal umfunktioniert. Zehn Lehrer haben ihr Urteil abbekommen. Sie durften sich zwar verteidigen, aber es war von vorne herein klar, dass sie verlieren würden. Eigentlich sind Lehrer und Schüler ja in der Oberstufe in den zwei Jahren eng zusammengewachsen, aber beim Abi-Streich bekamen sie ihr Fett ab. Jetzt freuen sich die Schulabgänger noch auf den kommenden Freitag, an dem die Zeugnisse im Bürgerhaus überreicht werden und es am Abend den Abi-Ball gibt. Über die Tatsache, bereits nach acht Jahren das Gymnasium zu beenden, sind sie sich uneinig. Einige behaupten, es ist zu schaffen, wenn man sich gut organisiert. Die meisten bedauern aber, zu wenig Zeit und Möglichkeit zur Berufsorientierung gehabt zu haben. Deshalb fangen die wenigsten gleich zu studieren an.
Und noch ein Ausblick: Das diesjährige EMG-Sommerfest findet am 20. Juli ab 16 Uhr statt.