Wenn alles glatt läuft, wird wohl schon bald das neue Vaterstettener JUZ in einigen Räumen der ehemaligen Mittelschule in der Johann-Strauß-Straße unterkommen – zumindest provisorisch. Nachdem sich vergangenes Jahr eine Gruppe Jugendlicher aus der Gemeinde mit Nachdruck dafür eingesetzt hatte, wieder ein Jugendzentrum zu gründen, wurde bei einer Ortsbegehung mit Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer das verwaiste Schulgebäude ausgewählt und als neuer Standort favorisiert.(b304 berichtete)
Obwohl durch die Corona-Pandemie die Pläne für ein neues JUZ über den Jahreswechsel ins Stocken geraten waren, ging es nun doch recht zügig. Vergangene Woche traf sich eine Architektin der Gemeinde mit Vertretern des Vereins JUZ bava, der sich für ein neues Jugendzentrum einsetzt, um die Örtlichkeit erneut zu besichtigen. “Es wurden uns insgesamt zwei Räume in Aussicht gestellt: die große Aula und das ehemalige Lehrerzimmer”, berichtet Samantha Iller vom Verein JUZ bava. “Auch im Souterrain hätte es die Möglichkeit gegeben, Zimmer zu bekommen, aber da hätten erst noch Toiletten eingebaut werden müssen.”
Wie Bürgermeister Leonhard Spitzauer erklärt, hatte man den Jugendlichen zwei Varianten vorgeschlagen. “Natürlich freuen wir uns, dass sie sich für die kostengünstigere Lösung entschieden haben und die Räume nehmen, die schon geeignet sind für ihr Vorhaben.” Außerdem sollen die nötigen Umbauarbeiten teilweise in Eigenregie erfolgen, nicht zuletzt, um Kosten zu sparen. Wie Spitzauer erklärt, habe sich schon ein Mitarbeiter des Bauhofs bereit erklärt, die Jugendlichen hier zu unterstützen. “Wenn sie selbst Arbeit und Zeit in ihr JUZ stecken, haben sie bestimmt auch einen anderen Bezug dazu”, so Spitzauer. “Außerdem sollen die Verantwortlichen, die dann die Schlüssel zu den Räumen bekommen, auch einen Jugendleiterschein machen”, sagt der Bürgermeister. “So wollen wir sicherstellen, dass hier kein Unfug geschieht!”
Das an die angedachten Räume angrenzende ehemalige Sekretariat und das Direktorenzimmer könnten schon bald die Jugendpfleger der Gemeinde, Martha Golombek und Raphaela Schiede beherbergen. “Aus rechtlichen Gründen kommen diese Räume nicht als Jugendzentrum in Frage. Es würden hier neue Schlösser eingebaut werden, sodass nur wir den Zugang hierfür haben”, versichert Golombek. “Und trotzdem hätten wir durch die Nähe ein Auge auf das, was die Jugendlichen hier selbstverwaltet auf die Beine stellen wollen”, erklärt Martha Golombek. Auch bei den Öffnungszeiten könnten die Pfleger die Jugendlichen gut unterstützen.
Die Entscheidung liegt nun bei den Gemeinderäten, ob schon bald in der Aula und im ehemaligen Lehrerzimmer Partys gefeiert und entspannte Treffen abgehalten werden können. “Wir warten jetzt nur noch auf das finale Go”, freut sich Iller, die optimistisch das Ergebnis der nächsten Gemeinderatssitzung abwartet. “Wir hoffen, dass wir schon im März die Schlüssel überreicht bekommen!” Am 25. Februar soll der Gemeinderat endgültig entscheiden, ob es ein neues JUZ in der Mittelschule geben wird.
Eine Dauerlösung wäre dieses Jugendzentrum jedoch nicht, da die Gemeinde Pläne hat, das alte Schulgebäude abzureißen und das Grundstück mit einem Wohngebiet zu bebauen. “Wenn das Wohngebiet Vaterstetten Nord-West fertig ist, soll das OHA (Offenes Haus der Arbeiterwohlfahrt, Hans-Luft-Weg) auch mit seiner Einrichtung dorthin ziehen. Wir rechnen damit im Jahr 2025.”, erklärt Spitzauer die Zukunftspläne. “Dann wäre das derzeitige OHA-Gebäude wieder frei und das JUZ kann wieder da hin, wo es früher war.”