„Planerische Unfähigkeit“

von b304

Wer sein Auto in Parsdorf zu Carglass bringt oder ein Paket beim Hermes-Shop in der Tankstelle abgeben will, muss das Auto nehmen, denn es gibt keinen Fahrrad- oder Fußgänger-Überweg. Schlimmer noch: Die Überquerung der Straße zu Fuß ist ausdrücklich verboten und es drohen bei Zuwiderhandlung Anzeige und Bußgelder. Darüber haben wir in der September-Ausgabe der B304.de-Zeitung sowie online berichtet und dazu viele Reaktionen bekommen. Ein Auszug.

Dennis Wannags, „verärgerter Anwohner aus Parsdorf“:

„Welchen Sinn hat es als Anwohner in Parsdorf für ein Paket, welches ich zum ATU oder auch zur Tankstelle bringen muss, das Auto anzuwerfen? Wir sprechen über Klimawandel und Erderwärmung und wir werden hier als Anwohner politisch gezwungen gegen besseren Wissens zu handeln, weil wir von unfähigen Selbstdarstellern regiert werden? Das bedeutet auch, dass ich einen Tag Urlaub nehme, um eine Reparatur die 5-6 Stunden dauert beim ATU machen zu lassen, obwohl ich nach Hause gehen könnte, um aus dem HomeOffice zu arbeiten. Die Behörden sollten die Strafen, die in Ihrem Artikel angedroht werden, langfristig zum Ausgleich des wirtschaftlichen Misserfolgs aufgrund der planerischen Unfähigkeit des Bauamtes verwenden.“

Sandra Schweiger, Parsdorf:

„Können die auf der Insel befindlichen Firmen nur Personal mit Pkw beschäftigen? Mit öffentlichen Verkehrsmitteln können sie ja nicht kommen, weil sie dann „illegal“ die Straße überqueren müssten. Was passiert im Falle eines Notfalls (Brand, Überfall)? Wenn ich mein Fahrzeug zu einer längeren, vielleicht mehrtägigen Reparatur bringe, wie soll ich dann nach Hause kommen? Ich muss mir ein Taxi nehmen?!? Wo ist hier denn bitte der ökologische Gedanke, wenn ich vom Baumarkt, Supermarkt, Möbelhaus oder Schnellrestaurant zum Autoteilehändler für wenige 100 Meter das Auto nehmen muss? Wäre es nicht sinnvoller, Kommune und Firmen tun sich zusammen und installieren einen Steg oder einen Übergang?“

Florian Keinz, Parsdorf:

„Ich lese Ihre Zeitschrift jeden Monat und fühle mich durch Ihre Arbeit sehr gut über lokale Themen informiert. Bitte machen Sie so weiter! Und als ich die aktuelle Ausgabe Ihrer Zeitschrift aus meinem Briefkasten nahm und die Schlagzeile „Kein Fast Food für Fußgänger“ las, war mir sofort bewusst, um was es gehen würde. Selbstverständlich sind die Geschäfte dort primär nicht für die fußgänger- bzw. radfahrer- affine Nutzung vorgesehen, aber trotzdem hat die Tankstelle einen Paket-Shop. Und wie werde ich wohl dieses Frühjahr zur ATU gekommen sein, als meine Autobatterie an einem Samstag den Dienst verweigert hatte? Natürlich geht man dann die 500 Meter zu Fuß. Im Regelfall sprintend durch den Turbo-Kreisel, insbesondere wenn man das Kind im Chariot dabeihat. Spricht man die Gemeinde darauf an, erhält man von Frau Littke genau die Antwort, die Sie auch erhalten haben. Vermutlich gestückelt in mehrere E-Mails und der Erkenntnis, dass sich die Gemeinde für diese Probleme nicht verantwortlich fühlen möchte und verweist dann auf das Landratsamt! So läuft es leider generell bei den Verkehrsthemen innerhalb der Ortschaft ab. Das LRA versteckt sich hinter der Polizeiinspektion Poing und von dieser erhält man dann mitgeteilt, dass die Unfallstatistiken innerorts nicht aussagekräftig oder relevant genug wären. Deshalb könne sich die Unfallkommission, welche ggf. in die Verkehrsleitung eingreifen könnte, nicht damit beschäftigen. Der Bürger versus die Behörden. So sollte es eigentlich nicht sein.“