Quelle: Karin Dreher

Photovoltaik für Grundschule und Sporthalle

von b304

Die Gemeinde Grasbrunn hat zwei weitere Dächer für Solarenergie genutzt: Auf der Grundschule Neukeferloh und der neuen Sporthalle wurden in den Sommerferien insgesamt 288 Module installiert. Die Leistung liegt bei 130 Kilowattpeak (kWp). Laut Gemeinde erzeugen die Anlagen künftig etwa 140.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr – das entspricht dem Verbrauch von rund 31 durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalten.

Zum Vergleich: 140.000 Kilowattstunden reichen aus, um etwa 1.000 moderne Kühlschränke ein Jahr lang zu betreiben oder rund 700.000 Kilometer mit einem Elektroauto zurückzulegen.

Investition in die Energiewende vor Ort
Umgesetzt wurde das Projekt von der Zornedinger Firma Elektro Röhrl GmbH. Auftraggeberin ist die Grasbrunner Projektentwicklungs-GmbH & Co. KG, eine 100-Prozent-Tochter der Gemeinde. Das Unternehmen ist seit Jahren dafür zuständig, kommunale Dachflächen systematisch auf ihre Eignung zu prüfen und mit Solartechnik auszustatten. Nach Rückmeldung des Netzbetreibers Bayernwerk durfte für die beiden Gebäude eine Leistung von höchstens 130 kWp installiert werden.

Klimaschutz für Kinder sichtbar gemacht
Besonderes Detail: In der Aula der Grundschule Neukeferloh hängt nun ein digitales Display. Es zeigt in Echtzeit, wie viel Strom die Anlage gerade produziert und wie viel CO₂ dadurch eingespart wird. Ziel ist, den Schülern das Thema erneuerbare Energien greifbar zu machen. Statt abstrakter Zahlen sehen sie direkt, was Sonne und Technik im Alltag bewirken können.

PV-Anlage Grundschule © Andreas Mauermayer

Nahezu alle Dächer genutzt
Mit den beiden neuen Anlagen betreibt die Gemeinde nun zehn Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden. Zusammengerechnet liefern sie jährlich rund 470.000 Kilowattstunden Ökostrom. Das entspricht dem Bedarf von über 100 Vier-Personen-Haushalten. Laut Gemeinde werden dadurch jedes Jahr etwa 270 Tonnen CO₂ vermieden.

Nahezu alle geeigneten kommunalen Dachflächen sind inzwischen belegt. Weitere Zuwächse beim Ausbau hängen davon ab, ob in Zukunft zusätzliche Gebäude errichtet oder neue technische Möglichkeiten entstehen.

Fragen, die offen bleiben
Unklar ist bislang, in welchem Umfang die Anlagen den Eigenverbrauch von Schule und Sporthalle decken oder ob der gesamte Strom ins Netz eingespeist wird. Auch zu den Investitionskosten äußert sich die Gemeinde nicht. Erfahrungsgemäß liegen die Baukosten für Photovoltaikanlagen in dieser Größenordnung bei mehreren Hunderttausend Euro – je nach Ausstattung und technischer Anbindung.

Für die Gemeinde bedeutet das Projekt jedenfalls: Sie spart langfristig Stromkosten, macht ihre Gebäude unabhängiger von schwankenden Energiepreisen und setzt ein sichtbares Zeichen für Klimaschutz vor Ort.

PV-Anlage Sporthalle © Andreas Mauermayer