Oldies beweisen Stehvermögen

von b304

Viele Erfolge gab es für die Senioren der Leichtathletikabteilung des TSV Vaterstetten bei der Bayerischen Mehrkampf-Meisterschaft in Aichach zu verzeichnen. Zum Saisonabschluss Anfang Oktober nochmal einen anstrengenden Fünfkampf hinlegen – nichts leichter als das, dachten sich sieben Vertreter des Vereins, doch ohne Schweiß ging es dann doch nicht.
Nicht jeder Leichtathlet kann und mag nach einer langen Saison noch einen Mehrkampf absolvieren.
Zwei Damen und fünf Herren aus der Senioren-Gruppe des TSV Vaterstetten haben das jedoch getan
und an der Bayerischen Senioren-Mehrkampf-Meisterschaft in Aichach teilgenommen. Und die
Erfolge sind beachtlich.

Schaffte 1,22 m im Hochsprung und wurde Bayerische Fünfkampf-Meisterin: Christine Schmidt in der Altersklasse W55. (Foto: Carolin Mannweiler)

Im Fünfkampf der Altersklasse W55 konnte Christine Schmidt den bayerischen Titel erringen. Sie hatte 100 m, Weitsprung, Kugelstoß, Hochsprung und 800 m zu bewältigen. Auf dem Weg zum Sieg gelangen ihr drei Vereinsrekorde, sodass sie hinterher dem anwesenden Vereinsstatistiker grinsend
zurief: „Da hast du jetzt einiges zu tun, um die Tabellen zu aktualisieren.“ Besonders zufrieden war sie mit ihren Leistungen in den beiden Läufen und im Hochsprung. Zweite Frau vom TSV V war Carolin Mannweiler in der Altersklasse W30. Leider war ihre Erkältung
aus dem Vorfeld nicht ganz verschwunden, sodass sie nach drei Disziplinen den Wettkampf lieber
abbrach, als zu viel zu riskieren. Gleichwohl war ihr zu Beginn eine beachtliche Zeit von 14,05 Sek.
über 100 m bei ordentlichem Gegenwind geglückt.

Zu erschöpft, um sich für das Siegerfoto hinzustellen: Die neuen Bayerischen Mannschaftsmeister Frank Böhnke (l.), Albert Süß (M.) und Helmut Dusch. (Foto: Christian Töpfer)

Bei den Männern waren im sogenannten „Internationalen Fünfkampf“ die Disziplinen Weitsprung, Speerwurf, 200 m, Diskuswurf und 1.500 m zu absolvieren. In der Altersklasse M65 brachte der TSV V gleich drei Leute an den Start, die zusammen dann den Titel des Mannschaftsmeisters holten. Bester der drei Vaterstettener Männer war Frank Böhnke, der auf Rang 2 der Einzelwertung landete.
Erst zehn Tage vorher hatte er an einem Jedermann-Zehnkampf in Herzogenaurach teilgenommen.
Nach einem „soliden Auftakt“ im Weitsprung und Speerwurf sowie einer „akzeptablen Leistung“ über
200 m kam der Rückschlag beim Diskuswurf. „Ich verfluche den Betonring“, sagte Frank hinterher,
„denn der hat mir diesmal vier Meter und damit den Titel in der Einzelkonkurrenz gekostet“.
Auf Rang 3 kam Albert Süß, der sich nach eigenen Angaben „endlich wieder auf dem aufsteigenden
Ast“ befindet. Das laufintensive Training in den Wochen vorher habe sich ausgezahlt, sagt er, und
selbst mit dem nicht sonderlich geliebten Speerwerfen kam er diesmal ganz gut zurecht.
Seinen ersten Fünfkampf überhaupt bestritt Helmut Dusch, der noch in der Woche vorher bei der
Senioren-EM in Italien am Start war. Er kam in der Einzelwertung auf Rang 4 und freute sich, „dass
ich bei meinem ersten Mehrkampf als Senior gleich die Bayerische Meisterschaft mit dem Team
feiern kann“. Wenn es ihm seine Schulter gestattet und er jetzt häufiger auch Speer- und
Diskuswerfen trainieren kann, sollte hier noch mehr drin sein.

Ganz oben in der M55: Martin Fischer erlaubte sich keine Schwäche und ließ alle Konkurrenten hinter sich. (Foto: Carolin Mannweiler)

Nicht unbedingt zu erwarten war der 1. Platz für Martin Fischer in der Altersklasse M55. Er kam ohne einen großen Ausrutscher durch den Wettkampf und konnte besonders im Speerwurf und über 1.500 m mit ordentlichen Leistungen die Konkurrenz distanzieren. „Ich freue mich riesig, im letzten Jahr in dieser Altersklasse den Titel erreicht zu haben“, sagte er und spielte damit auf seinen „Aufstieg“ in die M60 im kommenden Jahr an.
Ohne große Motivation spulte Christian Töpfer in der Altersklasse M50 seinen Fünfkampf ab, „denn ich war mit meinen Gedanken den ganzen Tag woanders“, sagte er rückblickend. Einzig das Ergebnis im Speerwurf sei in Ordnung gewesen, aber über die anderen Disziplinen „hüllen wir mal lieber den Mantel des Schweigens“. Er landete am Ende auf Rang 4. (Text Christian Töpfer)