Hans-Jürgen Grünwald hat am 25.06. seinen runden Geburtstag gefeiert. Die Gratulanten stellvertretende Landrätin (CSU) Magdalena Föstl und Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) besuchten ihn heute und trafen auf einen rüstigen Jubilar, der stolz auf seine große Familie ist.
Er kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Geboren in Pommern (Mutter Münchnerin, Vater Berliner) ist er in Bremen und Berlin aufgewachsen. Bereits mit 15 Jahren wurde er als Luftwaffenhelfer bei der Fliegerabwehr im Regierungsviertel von Berlin eingezogen, danach zum Arbeitsdienst nach Polen geschickt und bei der Kriegsmarine auf einem Zerstörer in Norwegen eingesetzt. Nach dem Bauingenieurstudium bei der TU München leitete er verschiedene größere Bauprojekte in Bayern. Seine Abenteuerlust brachte ihn Ende der 50er Jahren für fünf Jahre in den Irak, um dort einen der damals weltweit größten Staudämme zu bauen. Eine aufregende Zeit in einem fremden Land als einziger deutscher Vertreter unter Amerikanern. „Es war in der Mitte von gar Nichts, wie im Wilden Westen“, so der Diplom-Ingenieur. Die Verbindung zur Außenwelt war, vor allem in der Regenzeit, ausschließlich mit dem Kleinflugzeug möglich. Dazu stand permanent eine Cessna mit einem deutschen Piloten zur Verfügung. Bei einem Heimatbesuch lernte er seine erste Frau Agnes kennen. Gemeinsam verbrachten sie ein Jahr im irakischen Camp und erst die angespitzte politische Situation verschlug sie zurück nach Deutschland. Zuerst nach München, dann ins neu gebaute Haus in Brunnthal. Es werden drei Söhne geboren. Leider ist seine erste Ehefrau bereits vor 16 Jahren verstorben.
Seit 14 Jahren wohnt er mit seiner zweiten Frau Irmi Schmidt-Endres im Baldhamer Fuchsweg. Sie haben sich gemeinsam für das schön eingewachsene Anwesen mit gepflegtem Garten entschieden. „Mir ist mein Haus im Brunnthal einfach zu groß geworden. Das ist nur noch Arbeit“, erklärt uns Grünwald. Über Freunde im Golfclub sind sie auf Baldham gekommen und fühlen sich sehr wohl hier. Überhaupt war Golf neben Segeln eine große Leidenschaft des jetzt 90-Jährigen. Das geht jetzt nicht mehr. Ein dramatischer Sturz im Treppenhaus im eigenen Zuhause veränderte schlagartig das Leben. Mit vielen Knochenbrüchen wurde er in dieser Nacht ins Ebersberger Krankenhaus eingeliefert und nach einigen Tagen im künstlichen Koma fand Hans-Jürgen Grünwald ins Leben zurück. Dank seines starken Willens und einer intensiven, aufopfernden Pflege seiner Frau ist er wieder auf die Beine gekommen. „Jetzt werde ich gesund“ war damals seine Devise. Gemütliche Spaziergänge in Baldham machen dem Paar wieder viel Freude.
Die runden Geburtstage werden traditionsgemäß im Hause Grünwald/Schmidt-Endres groß gefeiert. Nur dieses Mal ist man mit Rücksicht auf den Jubilar in „kleiner Runde“, also mit den drei Söhnen und deren Familien (acht Enkel), nach Aying zum Feiern gegangen. Im Privathaus des Sohnes wurde ein Partyzelt aufgestellt und als der große Regen kam, haben alle zusammengepackt und einfach drinnen weitergefeiert.
Die Chance, dass Bürgermeister Reitsberger in fünf Jahren im „Grünwald des Ostens“ zu Hans-Jürgen Grünwald wieder gratulieren gehen kann, sind hoch. Denn alt werden in Vaterstetten ist gut möglich und liegt “im Trend”. B304 berichtete darüber.